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77.     Kapitel

 

Geheimer Bote

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Als Hannah am nächsten Morgen aufwachte, brauchte sie eine Weile bis ihr klar wurde wo sie sich befand.
Doch schließlich erkannte sie die Umrisse der Marauders Suite. Sirius auf dessen Schoss sie saß, döste friedlich vor sich hin.
Alice neben ihr auf dem Sessel lies hin und wieder einen Schnarcher verlauten.
Yuko und Peter schliefen aneinander gekuschelt an der Kaminwand und Lily und James teilten sich das kleine Sofa.
Remus lag immer noch röchelnd auf dem Bett.
Hannah befreite sich sanft aus Sirius Umarmung, doch ehe sie aufstehen konnte schlug Sirius die Augen auf.

„Was ist los, Feder?“, fragte er gähnend. „Nichts schlaf weiter, Schatz!“, Sirius schüttelte den Kopf. Abermals ließ er ein lautes gestrecktes Gähnen los, rieb sich die Augen und rappelte sich auf.
Ehe Hannah außer seiner Reichweite war hatte er sie zurück auf seinen Schoss gezogen.
Hannah lehnte sich zurück.
„Ich bin froh das es dir gut geht, Tatze!“, hauchte sie und strich Sirius zärtlich über die Wange.
Er lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich weiß nicht was ich getan hätte wenn dir etwas passiert wäre. Vermutlich hätte ich Regulus nicht nur vergiftet sondern gleich umgebracht.“ „Was hast du?“
Sirius grinste schwach und hob abwährend eine Hand. „Nicht der Rede Wert.“, erklärte er und warf sein schwarzes elegantes Haar lässig zurück.
Hannah lächelte neugierig.
„Achja, das krieg ich schon noch raus.“, verkündete sie lächelnd und zog sich hoch.

„Wohin willst du Feder?“
Schlagartig wurde Hannah ernst. „Post verschicken, Tatze. Wir sollten das Ministerium über das Informieren was wir wissen.“, erklärte sie schlicht.
„Anonym?“ Hannah nickte.
„Dann schreib Alastor Moody und nicht James Dad, der könnte deine Schrift erkennen.“, riet Sirius ihr. Hannah lächelte.
„Du hast einen Narren an Moody gefressen, Tatze!“, Sirius grinste. „Ich halt ihn halt für einen exzellenten Auror.“, Hannah nickte.
„Ja das scheint er in der Tat zu sein.“
„Kann ich mitkommen bis zur Eulerrei?“,
Hannah schüttelte den Kopf und Sirius zog bereits eine leicht beleidigte Schnute, als sie zu erklären begann.

„Ich überbring den Brief selbst. Als Feder versteht sich, ich will sicher gehen das Moody mich ernst nimmt.“, Sirius Miene hellte sich aprubt auf.
„Gute Idee!“, Hannah lächelte zufrieden. „Ich bräuchte bloß deine Hilfe. Hast du mal eben etwas Pergament und eine Feder?“ Sirius nickte rappelte sich auf und zog leise ein Stück Pergament, eine Feder und etwas Tinte aus der knarrenden Schreibtisch Schublade.
Hannah begann sofort eifrig drauf los zu kritzeln. Sobald sie geendet hatte fing sie Sirius fragenden Blick auf. „Und jetzt?“
Sie schob ihm stumm, dass Flohpulver entgegen. Sirius verstand wortlos.

Alastor Moody saß ruhig hinter seinem Schreibtisch und ging seine Unterlagen durch.
Es war verdächtig ruhig gewesen in letzter Zeit.
Zu ruhig, wie Moody fand, als das nicht etwas im Busch war.
Unruhig ging er die Akten der in den letzten Wochen festgenommenen Mutmaßlichen Todesser, durch.
Jene derer die auf Grund mangelnder Beweislage wieder freigelassen wurden.
Jene um deren Festnahme er sich Wochenlang bemüht hatte.
Ein seltsames Geräusch schreckte den Auror aus seiner Arbeit. Er blickte auf und seine Augen weiteten sich vor Verwunderung, als er erkannte, dass ein braun gefiederter Adler am Rande seines Schreibtisches hockte.
Er scharrte mit den Krallen, sodass Moody die Pergamentrolle an seinem linken Fuß auffiel.
Moody hob die Hand und befreite das Tier von seiner Last. Doch statt das es davon flog blieb es aufmerksam sitzen, als wollte es den Auror beobachten. Moody riss den Blick von dem Tier los und öffnete die Pergamentrolle. Ohne umschweife begann er zu lesen:

Tom Riddle plant einen Zauber durchzuführen der von zwei der letzten Erben der Hausgründer Hogwarts durchgeführt werden muss.
Er ermöglicht ihm eine Macht die für ihn von unschätzbarem Wert ist.

Versuchen sie nicht herauszufinden wer ich bin.
Es ist für sie nicht von nutzen.

B.


Alastor blickte von dem Pergament zu dem Adler. Und von dem Vogel wieder zu der Notiz auf seinem Schreibtisch. Er erhob sie, öffnete die Tür und eilte in den gang hinaus. Mit raschen Schritten eilte er in das um einiges größere Büro zu seiner rechten.
Daran den Adler, der immer noch auf dem Rand seines Schreibtisches saß, irgendwie an einer möglichen Flucht zu hindern, dachte er längst nicht mehr-
„Nicolas!“, begrüßte er seinen Freund und Vorgesetzten, teils grimmig, teils aufgeregt, als er dessen Büro betrat.
„Ist was passiert Alastor?“, fragte Mr. Potter der hinter seinem Schreibtisch aufgeschreckt war.
Moody hielt ihm die Pergamentrolle vor die Augen.
Nicolas überflog den Schriftteil.

Dann fasste er sich aprubt an die Stirn und rieb sich über die Schläfe.
„Diese Schrift…“, begann er zustammeln, Moody seufzte auf. „Ich weiß, ich weiß es muss auf jeden Fall eine Frau sein die uns das geschickt hat.“
Mr. Potter schüttelte den Kopf. „Nein das mein ich nicht. Ich hab sie schon irgendwo gesehen…“, er kratzte sich an der Stirn.
„Wenn ich nur wüsste wo…“, Moody seufzte. „Wie hast du den Brief erhalten, Alastor?“
Moodys Augen verengten sich.
„Komm mit rüber dann zeig ich es dir.“, Moody stapfte zurück in sein Büro, dich gefolgt von Nicolas Potter. Die Rekruten auf den Gängen staunten nicht schlecht, als ihre beiden höchsten Chefs mit völlig verstörten Gesichtern durch den Gang eilten.
„Da ist…äh…war hier.“, erklärte Moody, als er das Büro betrat und deutete auf seinen Schreibtisch, doch der Adler saß längst nicht mehr da.

Moody blickte sich um. „Meine Akten.“, knurrte er grimmig, als er das braune Federvieh entdeckte das auf seinem Aktenstapel hockte und den Schnabel längst in den Utensilien vergruben hatte.
„Kscht!“, machte Moody, das Tier legte den Kopf auf die Seite und musterte Alastor, wie eine Elster die gerade auf ihrem Diebzug erwischt wurden war.
Jedoch machte das Tier keinerlei Umstände davon zu fliegen.
„Sucht höchst wahrscheinlich was zuessen, Alastor. Nichts zur Unruhe.“, mutmaßte Nicolas Potter. Moody brummte etwas unverständliches, während sich Nicolas dem Adler näherte und ihm übers Gefieder fuhr.
Als er jedoch unter der Flügelhöhe ankam, drehte sich der Raubvogel blitzschnell auf der eigenen Achse und biss dem Auror in den Finger.
Moodys Augen waren leicht geweitet, doch reagierte er sofort und zog seinen Chef außer Reichweite des Adlers.
„Aua, verdammtes Mistvieh!“, jaulte Mr. Potter und umklammerte den blutenden Finger.

„Sag ich doch, erst wühlt es meine Akten durch, jetzt dein Finger, diese B. hat uns da einen gewitzten Vogel geschickt.“, stellte Moody knurrend fest während Nicolas sich so weit wie möglich von dem Adler distanzierte.
„Wir sollten Dumbledore benachrichtigen, Alastor. Diese B. weiß wie er dessen Name nicht genannt werde darf ursprünglich hieß und vermutlich weiß sie auch noch einiges anderes.“
„Einverstanden!“, Moody zog das Flohpulver aus dem Regal und warf es ins Feuer „Hogwarts Schulleiterbüro.“
Ehe Moody oder Nicolas den Kopf ins Feuer stecken konnten war der Adler an ihnen vorbei durch den Kamin gerauscht. Die beiden Männer guckten sich Sekunden lang an, dann sprangen sie wortlos dem Vogel nach.

„Uiii…was für ein Ansturm.“, erklang eine höchst belustigte Stimme. Dumbledore stand in seinem Nachthemd, mit Bomelmütze auf dem Kopf und musterte seine beiden Besucher an. „Der Adler, Albus!“, krächze Nicolas und hopste herum, um den Adler zu fangen.
Den blutenden Daumen immer noch deutlich von dem Vogel difrenziert.
Albus ließ ein Giggeln verlauten, während sich Moody vor das halboffene Fenster stellte.
Nicolas hüpfte derweilen an dem hoch amüsierten Dumbledore vorbei. Die Hände immer noch nach dem Adler ausgestreckt.
Doch der huschte an der offenen Tür vorbei, die Treppe hinunter.
Moody und Mr. Potter hastete hinter her die Treppe hinunter.
Unten angekommen war jedoch weit und breit kein Adler zusehen.
Irgendwo hörten die beiden Auroren Schritte davon laufe. Vermutlich die ersten Schüler. Abermals erklang das laute Lachen Dumbledores.
„Meine Herren, erklären Sie mir doch bitte warum sie mich zu so früher Stunde beehren.“

Hannah hastete zeitgleich in die große Halle. Die anderen saßen bereits gähnend am Frühstückstisch der Gryffindors. Selbst Remus hatte sich hinunter gequält.
„Und?“, fragte Lily neugierig.
Hannah schüttelte den Kopf. „Frag bloß nicht, es war ein Desaster!“
„Okay…aber?“, mischte Sirius sich ein.
„Er hat mich ernst genommen, Tatze! Sau ernst.“, seufzte sie.
„Ihr habt Moody, also tatsächlich die Sache mit dem Zauber aufgebunden?“, fragte Lily stirnrunzelnd. „Türlich.“, brummte Sirius.
Lily verzog das Gesicht.
„Habt ihr mal überlegt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass er uns die Wahrheit gesagt hat?“ „Wieso?“, blaffte Sirius verwundert.
„Weil ich davon überzeugt bin, dass er uns einen Bären aufgebunden hat.“
„Hat er nicht!“
„Hat er wohl!“, konterte Lily. „Nein.“, fauchte Sirius. „Doch!“, „Nein!“, „Doch!“, „Nein!“, „Doch, doch, doch!“,
„Alte energische rothaarige Bestie!“
„Jaulende klägliche Flohschleuder!“
„RUHE!“, donnerten Hannah und James gleichzeitig.

Sirius und Lily verstummten schlagartig. Hannah seufzte.
„Wir sollten einen Partnertausch durchführen, James. Wenn die beiden sich so blendet verstehen, haben wir dann halt unsere Ruhe.“, schlug Hannah vor und James nickte grinsend.
„EY!“, protestierte Sirius lautstark. „Bloß nicht.“, ertönte auch Lilys Stimme.
Hannah hob abwährend die Hände.
„War ja nur ne Idee!“, James grinste. „Wie schade…!“, „JAMES!“, fauchte Lily und klang dabei wie eine Raubkatze.
James Grinsen wurde immer breiter, doch es erstarb ur plötzlich, als James seinen Vater am Eingangportal entdeckte.
„Oh nein, mein Dad!“, stammelte er entnervt hervor. „Und Alastor Moody...wow sau cool!“, Sirius Augen hingen fasziniert an der vernarbten Gestalt des Aurors.
„Hannah was hast du bloß angestellt?“, erklang Peters Stimme.
„Ähm…ja…“, weiter kam Hannah nicht, denn Moody und Mr. Potter traten an den Tisch.

„Das was machst du hier?“, begrüßte James seinen Vater. Mr. Potter hob abwehrend die Hand, woraufhin James seinen blutenden Daumen bemerkte.
„Ich bin beruflich hier Junge ihr habt nicht zufällig einen…“, erklärte Mr. Potter wurde jedoch mitten im Satz unterbrochen.
„Was hast du da gemacht, Dad?“, er deutete auf die verletzte Hand seines Vaters. „Nicht der rede Wert. Was ich eigentlich fragen wollte…“, doch er kam abermals nicht dazu seine Frage zu beenden. Diesmal war es Moody der ihn unterbrach.
„Dein Vater wurde von einem riesigen Biest von einem Adler atackiert, Junge!“, brummte er. „Adler?“, fragte James mit großen Augen nach.
Hannah blickte beschämt zu Boden.
„Ja, ihr habt ihn nicht zufällig gesehen?“, Sirius verneinte, den sein bester Freund schien dazu nicht mehr im Stande zu sein.

Sobald sein Vater und Moody außer Hörweite waren, brach er in schallendes Gelächter aus.
„Du hast…“-lachen-„…du hast tatsächlich…“-lachen-
Hannah verzog einen Schmollmund.
„Er hat mich an den Hintern gefasst.“, nun brach auch Lily in dröhnendes Gelächter aus. „Wie ich dich kenne hat er dir übers Gefieder gestreichelt, Hannah!“
Hannah schob die Unterlippe vor und warf Lily einen bitterbösen Blick zu.
Ihre Lippen bebten, sodass es verdächtig nach einem Kleinkind aussah das jeden Moment zu weinen begann.
„Oh bei Merlin, Hannah!“, seufzte Lily.
„Du weißt gar nicht wie das ist, du spürst deinen Körper unbewusst noch und ich hab keine Lust mich von deinem zukünftigen Schwiegervater begrabschen zulassen, egal in welcher Gestalt.“, maulte sie.
Lily lief knallrot an. Und das dröhnende Lachen der anderen erstarb erst als Yuko vom Tisch der Hufflepuffs hinüber eilte.

Sie lächelte zufrieden. „Wenn ihr alle noch Lachen könnt, scheint ihr wirklich alles heil überstanden zu haben.“, freute sie sich.
„Lachen können wir immer.“, japste Sirius und musterte Yuko, als wäre sie wahnsinnig. „In der Tat, Tatze. Nur das aufhören ist das Problem.“, erklärte James frech grinsend und stützte sich mit einer Elle auf Sirius Schulter auf.
Yuko nickte verstehend, lachte jedoch nicht mit. „Ich hab Neuigkeiten.“, erklärte sie schlicht.
Schlagartig erstarb das Lachen und alle Blickten zu Yuko.  Die wandte sich an Sirius.
„Also, ich hab deine Cousine getroffen, Sirius. Uff war die vielleicht übel gelaunt. Dein Bruder liegt mit einer schweren Vergiftung im Krankenflügel, dein Dad soll versucht haben Poppy so zu bestechen das sie ihm irgendetwas gibt was ihn aufrafft, sodass er wenigstens an Bellatrix Hochzeit teilnehmen kann, aber Poppy hat ihn hochkant raus geschmissen. Und so muss die gute Bella ihre Hochzeit verschieben.“
Sirius setzte ein breites Schadenfrohes Grinsen auf.
Doch bevor er etwas sagen konnte meldet sich Hannah zu Wort. „Was habt ihr angestellt?“, Yuko berichtete.
„VS steht wahrscheinlich für: von Slughorn!“, mutmaßte sie, nachdem Yuko geendet hatte. Sirius zuckte mit den Schultern, immer noch grinste er.
„Dieser Tag kann gar nicht mehr besser kommen.“, feixte er höchst zufrieden mit sich selbst und der Welt.