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73.     Kapitel

 

Butterfly

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Es ist still nur der Wind singt sein Lied
und ich seh wie ein Vogel dort fliegt
er fliegt hoch hoch über mir ins Sonnenlicht hinein
gerne möcht ich sein Begleiter sein.


 


Weder Remus, noch Peter konnten Dumbledores Entscheidung Schulsprecher zu werden verstehen. Beide blickten sie ihren „Anführer“ fassungslos an, als er ihnen am ersten September auf Gleis 9 ¾ verkündete, dass er diesen Posten bekommen hatte.
Doch Remus schien zugleich unglaublich erleichtert zu sein, dass er nun nicht mehr der einzige war, der die Verantwortung trug.
„Wer weiß, was der mit uns dieses letzte Jahr noch alles macht! Er scheint echt durchgeknallt zu sein.“, seufzte Peter.
„Wenn er Potter zum Schulsprecher macht hast du Recht Pettigrew. Dieser Muggelvernarrte Narr gehört so gut wie ins St. Mungo!“, höhnte eine kallte Stimme hinter ihnen. Die Rumtreiber samt Lily und Yuko drehten den Kopf zur Seite. Regulus Black. „Wenn du meinst Brüderchen. Dort kann er sich ja einen Platz mit dir in einer Zelle teilen!“, erwiderte Sirius eben so kalt, doch seine Augen loderten auf.
Regulus zog gleichgültig die Schultern hoch.
„Das ist eigentlich nicht der Grund, warum ich mich in so nieder wertige Gegenwart begebe!“, er warf Hannah und Lily einen verächtlichen Blick zu und Sirius schnaubte laut auf.

„Oh Regulus, ich weiß wirklich nicht, was du bei deinen geringen Ansprüchen von Moral als unter deiner Würde bezeichnen willst!“, konterte er und grinste seinen Bruder kalt an, wobei sich seine Wangenknochen auf eine Art und Weiße hochzogen, die jedem seiner Freunde eine Art Angst einjagten.
Auch Regulus schien es leicht auf der Fassung gebracht zuhaben, doch er fing sich rasch wieder. „Also, was willst du Regulus?“, fügte Sirius hinzu und zog eine Augenbraue rasch hoch. „Bella heiratet zwei Tage nach Halloween. Ich soll dir ausrichten das Tante Druella es als eine Kränkung ansehen würde, wenn du dich als ältester männlicher Erbe unsere Familie nicht sehen lassen würdest.“
Sirius lies ein leises abfälliges Lachen verlauten. „So ist das also Regulus, stets nach der Tradition, stets nach dem Toujours pur!“ abermals Lachte er laut auf.
„Du kannst deiner Tante, Regulus sagen, dass ich nicht gedenke mich in solch widerliche Gesellschaft wie die eure zu begeben und dass es mir egal ist wie sie das auffasst!“

Regulus Augen verdüsterten sich, Sirius vielen die dunklen leicht blutigen Augenringe unter seinen Augenliedern nicht aus, er schenkte ihnen auch keine Beachtung.
Langsam flackerten seine Augen hinüber. „Du Bruderherz, du und sie ihr werdet sehen was ihr davon habt! Der dunkle Lord ist nicht so unbehelligt wie ihr glaubt!“, zischte er leise „Besonders du wirst noch erfahren, welche Mittel und Wege er hat! Schon bald!“, fügte er in Hannahs Richtung hinzu und machte auf dem Absatz kehrt.

Hannah erschauderte, krampfhaft blickte sie ihm nach. Wusste er es? Wusste er, was sie war? Wer sie war? Hannah schluckte.
Sie spürte wie in Trance, dass Sirius eine Hand auf ihre Hüfte legte und sie in den Zug bucksierte. „Was war das denn?“, hörte sie James Stimme hinter ihnen. Hannah öffnete den Mund um zu Antworten, doch Sirius war schneller.
„Gleich Krone! Gleich!“, entgegnete er Richtung James und zog die Tür des nächsten freien Abteils auf.
Yuko setzte sich ans Fenster, Peter lies sich neben ihr und Hannah ihr Gegenüber nieder, sodass Sirius sich neben sie setzte ihm schräg gegenüber machten es sich Lily und James bequem und neben ihn setzte sich Remus, sodass noch ein Platz für Alice frei blieb.
James hob den Kopf. „Also was war das jetzt Tatze? Was hat er damit gemeint?“, fragte er kritisch blinzelnd nach. Sirius legte einen Arm um Hannah.
Die Zeit war mehr als reif. Sie musste reden.
Hannah jedoch blickte sich unsicher um. „Müsst ihr nicht…äh…in…äh Schülersprecherabte il.“, stammelte sie verloren in Richtung James. Kleine Schweißtropfen waren auf ihrer Stirn erschienen. Etwas in ihr wehrte sich strikt dagegen zu sprechen, alles zu erzählen.
Auch wenn sie wusste, dass es so wahrscheinlich besser war. Denn nun war sie indirekt dazu gezwungen, alles zu erzählen.
„Eine viertel Stunde haben wir mindestens noch!“, erklärte Lily und lächelte das blonde Mädchen zuversichtlich an. „Also?“
Hannah schluckte erneut. „Regulus, er…er…seine Andeutung ist nicht einfach so dahingesagt…Lord Voldemordt…er…ist hinter mir her.“

James wurde blass und griff aprubt nach Lilys Hand. Peters Augen weiteten sich, bei der Erwähnung des Namens war er unweigerlich blass geworden.
Remus ähnelte mehr einer Leiche den je.
Unter seinen Augenliedern hatten sich besorgte Falten gebildet und seine Hände zitterten.
Auch Yuko zitterte, sie musterte ihre beste Freundin fast ängstlich. „Warum?“, krächzte sie mit gebrochener Stimme hervor.
Hannah schlug die Augen zu, sie war froh, dass Sirius den Druck auf ihrer Schulter verstärkte.
„Er ist der letzte Nachfahre Salazar Slytherins und ich…na ja wies Aussieht bin ich seid meine Mum…weg…ist die letzte Nachfahrin Gryffindors…und Dumbledore meinte das macht mich zu Zielscheibe für ihn…“, Hannah hollte tief Luft, langsam blickte sie in die Gesichter ihrer Freunde. Sie wirkten besorgt, bedrückt.

Doch Hannahs Mundwinkel umspielte ein leises Lächeln. Es war raus. Ihr Geheimnis war vor all jenen Menschen die sie liebte raus.
Und die anderen konnten ihr egal sein. „Ich hab ihn getroffen…am Tag von Andromedas Hochzeit…er hat Dumbledore aufgesucht und seid dem will er wissen, wer ich bin…wenn Regulus davon weiß, dann…muss er mit Todessern im Kontakt stehen.“, Hannah warf Sirius einen besorgten Blick zu, auch wenn er selbst es ignorierte, aber immerhin war Regulus sein Bruder und ihn als Verbündeten Voldemorts und seiner Todesser zu sehen ging einen Schritt weiter als ihn nur für seine Einstellung zu verachten.

Sirius jedoch schnaubte nur laut auf. „Wie ich meine liebe Cousine kenne, gehört sie schon längst zu seinen Anhängern und schwärmt Regulus unentwegt von ihm vor. Ich wette, er ist nur noch nicht beigetreten, weil er erst 15 ist.“, höhnte er spöttisch.
Den beiden war völlich entgangen das ihre Freunde von der eben erfahrenen Nachricht noch völlig unter Schock standen.
Keiner von ihnen schien fähig über Regulus Absichten zu philosiopieren.
Yuko öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch in diesem Moment schob jemand mit voller Wucht die Tür auf. Alice.
„Hallo Leute, ihr glaubt nicht was ich gerade erfahren habe…“, begrüßte sie ihre Freunde schwer atmend. James hob den Kopf.
Auch die anderen blickten auf und musterten Alice. Doch bloß Hannah und Sirius wirkten neugierig.
„Was denn?“, fragte Peter tonlos. Immer wieder huschte sein Blick zu Hannah.
In seinen Augen lag pure Angst.

Alice achtete nicht darauf, sie schien die Nachricht die sie selbst soeben erfahren hatte umzuhauen.
„Es geht um Juleianne, sie hat die Schule gewechselt und macht ihren Abschluss nun in Beuxbartons. Ihre Großeltern mütterlicherseits und ihr Mutter sind in den Ferien von Todessern umgebracht wurden und nun…ist der Rest ihrer Familie geflohen.“

Die Augen ihrer Freunde verdüsterten sich.
Keiner von ihnen mochte Jule wirklich gern, doch immerhin waren sie lange Zeit mit ihr zu Schule gegangen und so etwas gönnte ihr keiner von ihnen.
Außerdem zeigte es irgendwo, dass der Krieg auch sie betraf. Hannahs Geständnis eben so sehr wie Jules Flucht.
James war blass geworden, doch das war nichts gegen Lily, ihre Augen waren groß vor Schrecken und ihre Hände zitterten leicht.
Verkrampft erhob sie sich.
„Wir müssen ins Schulsprecherabteil . Kommst du James?“, fragte sie mit halbwegs fester Stimme und verließ das Abteil.
James folgte ihr.

Hannah seufzte laut auf während sie zu sah wie sich Alice setzte.
Peter stierte stur zum Fenster heraus. Wo der leise Sommerregen herunterrasselte und den Herbst ankündigte.
Remus betrachtete unentwegt den Boden und auch Yuko verhielt sich nicht besser.
Schließlich fuhr Hannah auf.

„Ich muss hier raus!“, erklärte sie schlicht, schob die Tür auf und verließ das Abteil.
Sirius erhob sich ebenfalls und folgte ihr. Bis in ein leeres Abteil am Ende des Zuges.
„Feder was ist den los mit dir?“, fragte er besorgt und folgte ihrem Blick der einem Schmetterling galt, der auf dem Fensterrahmen saß.
Langsam blickte sie auf.
Sirius lächelte seine Freundin zögernd an. „Ich hab Angst, Tatze…“, flüsterte sie und betrachtete schwer atmend den Schmetterling am Fenster.
Sirius setzte sich auf den Platz vor ihr und betrachte sie nachdenklich.

„Wegen Regulus?“, Hannah nickte stumm.
„Mensch Feder, was soll er schon tun? Er ist ein Prolet, nicht mehr! Ein Hohlkopf.“, sanft hob Sirius seine Hand und strich Hannah über die Wange.
Diese blickte auf und musterte Sirius ernst.
Ihre blauen Augen schienen größer denn je.
„Aber was…ist, wenn er recht hat Tatze? Er hat mir so lange nichts getan…was ist wenn jetzt? Wenn das nur die Ruhe vor dem Storm war? Alles ist so anders in letzter Zeit. Frank, der dauernd im St.Mungo liegt, mein Traum, Regulus, jetzt Jule…“, stammelte Hannah niedergeschlagen hervor.

Sirius begann zu Lächeln. „Ja…das alles geht uns jetzt auch etwas an. Der Krieg weht übers Land Hannah und er macht in Hogwarts keine Pause. Wir werden ihm das fürchten leeren Feder…ihm beweisen, dass man sich mit einem Rumtreiber nicht anlegt!“
Hannah schluckte, Sirius Hand streichelte sanft über ihre Wangen und strich ihr die Haare hinter die Ohren.
Lange saßen sie so da. Sehr lange.
Stunden vergingen und niemand sagte ein Wort. Doch der Schmetterling saß immer noch am Rand des Fensters.
Der Regen hatte nach gelassen und eine düstere nasse Umgebung bleib zurück.

„Manchmal…“, flüsterte Hannah nach Stunden des Schweigens „…wenn wir uns verwandelt haben, wünschte ich, die Zeit würde stoppen.
Und wir würden immer so bleiben.
Dann…würde ich am liebsten weg fliegen, weit weg mit dem Wind im Rücken und nur euch bei mir haben.“, hauchte sie leise der Luft entgegen.
Sirius lächelte sanft, er verstärkte den Druck auf ihrer Wange.
„Hab keine Angst mein kleiner Butterfly! Hab keine Angst!“