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66.     Kapitel

 

Nix da, Tatze!

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„Wir mussten es tun, Lils!“, versuchte James sich händeringend zu verteidigen, doch Lily ignorierte diese Gestik vollkommen. Ein breites Grinsen hatte sie über ihre Lippen gelegt und ehe James verstehen konnte, was da geschah, war sie ihm um den Hals gefallen.
„Ihr seit genial, James. Ihr seit einfach genial!“, rief sie nachdem sie James wieder losgelassen hatte.
Doch der taumelte vor Verwirrung zurück. „Du bist uns gar nicht böse? Du gehst nicht zu McGonagall?“
„Spinnst du? Niemals! Dafür würde ich mit dir auf jede Achterbahn der Welt gehen!“ James begann zu grinsen.
„Das kannst du haben, Lils!“

Derweilen hatten sich Hannah und Sirius im Schatten eines Baumes niedergelassen. Dieser lag auf einer Wiese nahe dem Gestüt.
Doch Hannah und Sirius interessierten sich nicht für die Pferde. Sirius hatte sich ins Gras gelegt und Hannah hatte sich auf seiner Brust niedergelassen.
„Ich habe Dumbledore schon geschrieben!“, erklärte Hannah ihrem Freund missgelaunt. „Und selbst wenn er es nicht erlaubt, wir ziehen zusammen, Feder!“, erwiderte Sirius und zerzauste ihr mit seiner rechten Hand das goldblonde Haar.
„Warum müssen sie sich da überhaupt einmischen? Es ist doch allein unsere Sache was wir machen, Tatze!“, seufzte Hannah auf und blickte Richtung Himmel die Wolken verformten sich, doch Hannah war der Himmel egal.
Sie wollte endlich mit auf Wohnungssuche gehen. „Ich weiß, ich weiß, Engel! Aber du musst sie auch verstehen. Sie machen sich die Sorgen zurecht!“, Hannah ließ ein lautes Seufzen verlauten, sie drehte sich auf den Bauch, stütze sich auf Sirius Oberkörper auf und musterte ihren Freund ernst.

„Ich werd es den anderen erzählen müssen! Remus hat mitbekommen, dass da was ist und ich finde…wir sollten keine Geheimnisse unter einander haben!“ Sirius lächelte sie an und strich ihr über das leicht zerzauste Haar.
„Du bist eine richtige Rumtreiberin geworden, was? Ich hätte das nie gedacht. Ich meine damals, als ich dich abgeholt habe, um mit mir in die Winkelgasse zukommen!“, Hannah gluckste zufrieden.
„Ich habe damals gedacht, ihr hättet mich nur mitgenommen, weil Dumbledore das wollte“, erzählte sie leicht verlegen, woraufhin Sirius in schallend, lautes Lachen ausbrach. „Das hast du echt geglaubt, meine kleine Rumtreiberin?“, fragte er nach und knuffte seine Freundin in die Seite. Hannah nickte bestätigend „Ja, das habe ich geglaubt, besonders als Naomi mir erzählt hat, dass ihr von der ganzen Schule so bewundert werdet!“, nun begann auch Hannah zu grinsen und fuhr ihrem Freund durch die Haare. „Ey!“, protestierte er lachend und legte den Kopf schief.

„Du weißt nicht wie unheimlich süß du aussiehst, wenn du so guckst, Schatz!“, hauchte Hannah ihm zufrieden zu und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
„Das ist gemein, so kann ich dir einfach nicht böse sein!“, grummelte Sirius woraufhin er nur ein „Siehst du!“ von seiner Freundin zu hören bekam.
„Niemand außer dir hätte es geschafft eine solche Rumtreiberin zu werden, dass weißt du doch, oder Feder?“, fragte er plötzlich recht ernst.
Hannah kniff ihn in die Seite. „Du spinnst, Schatz, aber das weiß ich ja schon länger!“, neckte sie ihn.

Sirius jedoch schüttelte heftig den Kopf. „Ich weiß ja, dass ich normalerweise verrückt bin, Schatz, aber das war jetzt eigentlich ernst gemeint!“
Hannah rollte sich zur Seite. „Spinner!“, murmelte sie, doch aus dem Unterton ihrer Stimme entnahm er eine deutliche Portion von Stolz.
„Ich gebe dir gleich Spinner!“, antworte er jedoch lachend, beugte sich über sie und fing an sie zu kitzeln. „TAAAATZEE!“, protestierte Hannah laut stark, doch es half nichts. Er ließ nicht von ihr ab. Doch plötzlich, ganz plötzlich hörte Hannah sich jemanden laut räuspern, Sirius ließ seine Freundin los, stand auf und zog Hannah auf die Beine. Ihr Atem war schleppend, doch ihre Augen hatten sich geweitet, als sie die Person erkannte.
Dumbledore.

Er sah müde aus, seine Kleidung war dreckig und seine Halbmondbrille hatte einen leichten Riss. Hannah hatte ihn noch nie so gesehen.
Er machte einen fürchterlichen Eindruck.
„Professor!“, stammelte Sirius, auch seine Augen hatten sich geweitet und er hatte rasch nach Hannahs Hand gegriffen und hielt sie nun so fest er konnte.
„Was ist mit ihnen geschehen, Professor Dumbledore?“, fragte Hannah, nachdem sie sich von ihrem ersten Schock gelöst hatte.
„Nun, Voldemort ist momentan damit beschäftigt, sämtliche Hochhäuser einer Muggelkleinstadt einstürzen zu lassen. Das Ministerium ist in heller Aufregung. Der Minister hat keine Ahnung, wie er das erklären soll, alle Auroren und Rekruten sind ihm Einsatz…aber sie beide haben ein Anliegen, habe ich gehört?“

Hannah blickte zu Boden und Sirius und sie warfen sich andauernd kurze betretene Blicke zu. Beiden war es sichtlich peinlich, dass sie Dumbledore, der mit so ernsten Themen belastet war, wegen ihres, ihm Vergleich doch recht unwichtigen, Anliegens zu belästigten.
„Nun, worum geht es?“, fragte Dumbledore und seine Augen fixierten die Beiden durch seine Halbmondbrille, wobei er beinah belustigt wirkte.
Hannah atmete auf und begann zu grinsen.
„Wissen sie, Professor, wir wollen zusammenziehen!“, begann sie lächelnd zu erklären. „Eine ausgezeichnete Idee!“, antworte Dumbledore und nun wirkte er wahrhaftig amüsiert und auch über Sirius’ Gesicht breitete sich ein unverschämtes Grinsen aus.
„Ja der Meinung sind wir auch, nur leider gibt es da ein kleines Problem!“, stellte Hannah währenddessen fest.
„Und das wäre?“, erwiderte der Schulleiter. „Voldemort!“, kam es von Sirius zurück.
„Meine Adoptiveltern fürchten, dass ich dort in Gefahr wäre!“, erläuterte Hannah gleich seine Antwort.

„Oh, verstehe!“, Dumbledore blickte auf. Das belustigte Funkeln hatte seine Augen verlassen und er betrachte Hannah ernst.
„Ich denke, sie haben nicht ganz unrecht, aber das ist kein Grund ihre famose Idee nicht in die Tat umzusetzen!“, er zwinkerte ihnen lächelnd zu.
„Mir ist da schon eine Idee gekommen, wie man dieses Problem lösen kann. Also schreiben sie mir sobald sie eine passende Wohnung gefunden haben!“, er lächelte ihnen erneut zu und im selben Moment war er auch schon wieder verschwunden.
Sirius warf Hannah einen fast fassungslosen Blick zu. „Wow, ist der Mann cool!“, krächzte er schließlich hervor.
Hannah piekste ihn in die Seite. „“Er war irgendwie total verrückt drauf gerade, auf seine Art, und du findest das cool. Das ist ja wieder einmal so typisch!“
„Typisch was? Typisch Tatze oder Typisch Rumtreiber. Mit letzterem wärst du übrigens auch betroffen!“, neckte Sirius sie und schlang einen Arm um sie.
„Typisch, Wahnsinn, Schatz! Typisch sirianischer Wahnsinn!“, erwiderte Hannah lachend und hauchte ihm einen sanften Kuss auf seine weichen Lippen.

Zeitgleich traf Alice bei Florean Fortescues Eissalon ein. Remus, Yuko und Peter saßen bereits an einem runden Tisch und mampften ihre Eisbecher.
Die Sonne prallte auf die Terrasse, doch trotz des guten Wetters wirkte es kalt und einsam in der Winkelgasse.
Alice trat auf die anderen zu. „Hey Leute!“, begrüßte sie ihre Freunde. Sie drückte Yuko kurz zu Begrüßung an sich, stellte dann ihre Tasche auf den Boden und setzte sich auf einen Stuhl zwischen Remus und Yuko.
„Na, was gibt’s?“, fragte sie in die Runde, denn keiner der Drei machte einen vergnügten Eindruck. „Das!“, seufzte Remus schließlich und reichte ihr den Tagespropheten.
Alice überflog den Artikel rasch, doch es hätte gereicht hätte sie sich die Bilder und die Überschrift angesehen.

„Die Todesser!“, sagte sie schließlich und legte die Zeitung auf den Tisch. Ihr Blick hatte sich verdüstert und sie bestellte sich bloß noch abwesend ihr Eis.
„Es wird immer schlimmer!“, fluchte Yuko lauthals, Peter nickte bei dem Kommentar seiner Freundin zustimmend und auch Remus warf einen verächtlichen Blick auf den Zeitungsartikel.
„Ja, das wird es Yuko! Es herrscht Krieg!“ seufzte Remus.
„Frank wollte eigentlich noch vorbei kommen, dass kann ich jetzt wohl vergessen. Da steht alle Rekruten wären im Einsatz…“, sie deute auf das Zeitungsblatt und mit einem Mal wurde sie blass wie ein Inferi „was ist, wenn Frank etwas passiert…er ist da und die Todesser…“ Alice Augen weiten sich vor Angst.

Yuko legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Er ist doch erst Rekrut. Die werden sie bestimmt nicht dem größten Risiko aussetzen!“, versuchte sie im sanften Ton die Angst ihrer Freundin zu lindern.
Doch Alice’ Blicke hatten panische Ausmaße angenommen.
„Ich muss da hin!“, schluchzte sie plötzlich. „Ich muss ihm doch helfen!“
Yuko nahm sie in den Arm und strich ihr über das braune, lange Haar. Peter blickte das Mädchen hilflos an und auch Remus schien nicht so ganz zu wissen, wie er ihr helfen konnte. „Die Rekruten sind bestimmt nur damit beschäftigt, die Gedächtnisse der Muggel zu verändern, sie werden bestimmt noch nicht gegen die Todesser kämpfen müssen!“, versuchte Peter schließlich Alice zu beruhigen, obwohl er wusste, dass die Rekruten in durchaus gefährlichere Situationen miteingebunden wurden, um ihr Können zu prüfen. Doch das war mit Sicherheit nicht das, was man Alice jetzt sagen sollte.

„Und selbst wenn, Alice. Frank ist qualifiziert für den Job. Er geht kein unnötiges Risiko ein, er kommt da Heil wieder raus!“
Doch Alice halfen all diese Worte und versuchte Aufheiterungen nichts. Die Angst war einfach viel zu groß.
Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals und sie hörte es immer wieder laut in ihrem Kopf brummen. Diese Angst schürte ihr die Luft ab.
„Frank…“, dachte sie immer wieder. „Wenn ihm was passiert oder wenn er stirbt…“, krächzte sie hervor und versuchte sich die Tränen wegzuwischen.
„Pssst!“, machte Yuko, „Ihm wird nichts zustoßen, Alice!“

Derweilen waren Hannah und Sirius im Hause der Lupins eingetroffen. Hannah hatte darauf bestanden, dass Sirius mitkam. Sie wollte noch einmal mit ihren Stiefeltern reden. Vernünftig.
Denn wenn sie an den Morgen dachte, kam sie sich fürchterlich schäbig vor. Sie hatte nicht darauf geachtet, ob sie Remus oder ihre Adoptiveltern kränkte. Sie hatte bloß an ihr Ziel gedacht.
Nervös ließ sich Sirius von seiner Freundin ins Wohnzimmer ziehen.
John blickte hinter seiner Zeitung auf und musterte Sirius höchst kritisch. Er hatte vergessen, dass er den Jungen eigentlich immer gemochte hatte, vermutlich waren es die Vaterinstinkte.

„Neuer Versuch mich umzustimmen, Hannah?“, fragte er seine Adoptivtochter etwas barsch. Hannah schüttelte den Kopf.
„Nicht direkt!“, antworte sie zögerlich. Das schlechte Gewissen in ihr breitete sich immer stärker aus. „Aber indirekt, nicht wahr?“, hackte John ernst nach und Sirius begann zu grinsen, dieses erfror ihm jedoch sofort, als er bemerkte mit was für einem Blick ihn der Adoptivvater seiner Freundin musterte.
Es fuhr ihm durch sämtliche Gliedmaßen. „Setzt euch erst einmal!“, brummte John währenddessen recht grimmig und deutete auf das Sofa.
Hannah ließ sich im Schneidersitz auf dem Sofa nieder und Sirius setzte sich leicht verängstigt neben sie.
„Also?“, fragte John und seine Augen funkelten Sirius über seine Lesebrille hinweg böse an, während er die Zeitung zu klappte und auf den Tisch legte.

„Erst einmal…“, begann Hannah und ihre Stimme bebte deutlich, es wirkte als würde sie sich in ihrer Haut ganz und gar nicht wohl fühlen „…erst einmal wollte ich mich entschuldigen…ich hab euch heute Morgen fürchterlich ungerecht behandelt…ich war wütend…das du noch nicht einmal ernsthaft über meinen Vorschlag nachgedacht hast…Dad!“
John wurde bleich, sie hatte ihn noch nie Dad genannt. Oft hatte er es vermisst, da sie manchmal Mum zu seiner Frau gesagt hatte, doch er hatte es immer auf die schlechte Vergangenheit seiner Adoptivtochter zurückgeführt.
Hannah jedoch war sich ihrer Wortwahl durchaus bewusst, denn sie war beabsichtigt. Es war ihr etwas bewusst geworden.
Etwas, dass sie sich schon lange hätte bewusst werden müssen. Die Lupins waren ihre Familie. Die Lupins und Sirius.
Mehr als es je jemand anders gewesen war. Und John war derjenige, den sie Dad nennen wollte, er und niemand anders. Denn ihr Stiefvater war es nie gewesen und John sorgte sich um sie. Wie ein richtiger Vater.

„Hannah…“, stammelte John verloren und musterte seine Adoptivtochter durch dringlich.
Sie sah ihn mit ihren riesigen, blauen Augen an und in ihrem Blick lag eine so unglaubliche Ernsthaftigkeit, dass es John ganz warm wurde.
Sie zwang sich zu einem zögernden Lächeln. „Es tut mir Leid, wirklich, ich hab mich einfach nicht mehr beherrschen können, weil ich mich schon längst so in diese Idee verrannt hatte“, erläuterte sie ihren Fehltritt und krallte sich zeitgleich an Sirius Hand fest.
John nickte ihr nur noch zu, dieses schlichte Wort hatte genügt um ihm ein leichtes zufriedenes Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

„Aber die Idee…die habt ihr euch trotzdem nicht aus dem Kopf geschlagen, nicht wahr?“, hackte er in sarkastischem Unterton nach Minuten des recht bedächtigen Schweigens nach.
Hannah schüttelte den Kopf und Sirius sagte recht vorsichtig „Nein, Mr. Lupin.“ John ließ einen langen, einfühlsamen Seufzer verlauten und blickte immer wieder von seiner Adoptivtochter zu ihrem Freund.
„Habt ihr schon mit Dumbledore gesprochen?“, fragte er grimmig. Hannah nickte zaghaft. „Und?“ „Er meint er hätte eine Idee wie er Hannah schützen könnte und das wir ruhig schon mal suchen könnten!“, murmelte Sirius und warf Remus’ Vater einen verstohlenen, immer noch leicht verschreckten Blick zu. Mr. Lupin jedoch griff wieder nach seiner Zeitung und versteckte sich wieder hinter ihr.

„Nun gut…“, sagte er schließlich und reichte Sirius einen Teil seiner Zeitung. Sirius zog eine Augenbraue hoch und betrachte die Seite der Zeitung.
Auf der Seite waren die Wohnungsangebote.
Sirius und Hannah blickten zeitgleich auf und sahen Mr. Lupin fassungslos an.
„Na, worauf wartet ihr!“, brummte er, „Bevor ich es mir noch anders überlege.“
Hannah war bereits aufgesprungen und drückte ihren Adoptivvater nun innig an sich.
„Ist ja schon gut, Hannah!“, stammelte er verdutzt und fuhr dem Mädchen über die Haare. Sie ließ ihn los und musterte ihn höchst dankbar.

„Aber hört mal ihr beiden, wehe, ihr macht da irgendwelchen Blödsinn!“, Hannah grinste und Sirius fiel mit ein.
„Ich meine…ich möchte noch nicht Großvater werden, zumindest von deiner Seite aus, Hannah!“, erklärte Mr. Lupin hinter seiner Zeitung, seine Stimme hatte einen sehr typischen, väterlichen Unterton angenommen.
Sirius war leichte Röte ins Gesicht gestiegen und auch Hannah war leicht rosa angelaufen.
„DAD!“, protestierte sie lauthals.
„Ja, was denn? Man…wird doch wohl noch seine Meinung äußern dürfen! Und jetzt macht euch aus dem Staub ihr beiden…die Wohnungsanzeigen warten!“, für den letzten Satz musste er offenbar furchtbar große Überwindung aufbringen.
Hannah und Sirius grinsten sich rasch zu und verließen das Wohnzimmer.

„Das hätte ich echt nicht gedacht!“, seufzte Hannah und zog ihren Freund die Treppe hoch in ihr Zimmer.
„Ich auch nicht, Feder. Er hat mir ganz schön Angst eingejagt! Ich habe mit einem richtig dicken Donnerwetter gerechnet!“ Hannah grinste: „Ich auch!“
Sirius ließ sich mit einem forschen Grinsen auf einem von Hannahs Sesseln nieder und zog seine Freundin auf seinen Schoss.
„Aber was der alles von uns denkt, Engelchen!“, neckte er sie grinsend. „Ja…! Aber ganz unrecht hat er ja auch wieder nicht oder willst du ganz plötzlich keusch leben? Wir können das ja gerne mal ausprobieren…“ „Moment einmal, willst du mich umbringen?“, gab Sirius zu bedenken. Hannah schüttelte den Kopf. „Nein, sicher nicht…“, „Dann verwerfen wir diese bescheuerte Idee aber sofort!“ „Ich dachte ja nur…“, „Nix da, Feder!“, säuselte Sirius und küsste Hannah innig. Als sie sich wieder von einander lösten, hielt Hannah bereits das Zeitungsblatt in der Hand und ließ ihre Beine lässig über eine der Armenlehnen baumeln.
„Feder…“, fing Sirius an zu protestieren, doch Hannah legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Nix da, Tatze! Jetzt wird gesucht!“

Währenddessen schlenderten James und Lily immer noch durch den Themenpark.
„Wohin jetzt?“, wandte sich James an die Rothaarige.
Seine Haare wirkten zerzauster denn je und seine Wangen waren vor Eifer leicht gerötet, ebenso wie die Lilys.
Beide genossen diesen Tag in vollen Zügen. „Riesenrad!“, erwiderte Lily frech grinsend.
„Wie da waren wir doch schon zweimal?“, antworte James lachend und fuhr sich durch das rabenschwarze Haar.
„Na und? Das Teil hat so ein interessantes Flair!“, widersprach Lily ihm gekonnt.
„Mädchen!“, brummte James leise. „Was?“ „Ich frage mich nur, was aus deiner Höhenangst geworden ist!“, versuchte James sich lachend den Hals zu retten.

„Nichts!“, antworte Lily lachend. „Nichts?“, James musterte Lily ungläubig. „Ja nichts, sie hat sich in Luft aufgelöst. Also nichts!“ James begann ungläubig loszulachen.
„Also los! Lass uns auf dein Riesenrad gehen!“, seufzte er, nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte.

Erst am späten Abend verließen die Beiden den Park und kehrten ins Hotel zurück. Doch weder Lily und James war danach sich bereits schlafen zu legen.
„Was machen wir jetzt?“, fragte James verstohlen nach, nachdem er sich seine Decke geschnappt hatte und es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte.
Lily machte es sich währenddessen auf dem anderen Sofa bequem und antworte nicht.
„Wie wär’s mit Minibar leeren?“, fragte James.
„Ich hätte jetzt eher an Schwimmen gedacht!“
„Jetzt?“
„Ja!“,
„In der Kälte?“, fragte James nach. Seine Stimme klang höchst skeptisch.
„James, wir haben fast 30 Grad!“,
„Ups!“,
„Also gehen wir schwimmen?“
„Muss das sein?“
„JA!“

Lily erhob sich lachend, wuselte in ihr Zimmer und schnappte sich ihre Schwimmsachen.
Minuten später war sie wieder zurück im Wohnzimmer.
„Mach voran, James!“, donnerte sie amüsiert los.
James erschien in seiner Zimmertür.
Er trug bloß noch seine Badehose und ein Handtuch über den Schultern. „So genehm, Miss. Evans!“, fragte er grinsend.
„Spinner!“, seufzte Lily und ihre Augen glitten verträumt über seinen durchtrainierten Oberkörper. „Wow!“, dachte sie träumerisch.
Doch plötzlich fiel ihr auf, was sie da tat. „Verdammt, Lily Evans, reiß dich zusammen, wenn er das merkt, hält er mich doch für total notgeil!“
Sie blickte auf. James schien ihren Blick nicht bemerkt zu haben oder er tat zumindest so.

Lily schüttelte bedächtig den Kopf. „Zieh dir wenigstens noch einen Bademantel an!“, seufzte sie und James tat wie ihm geheißen.
Und eine viertel Stunde später kletterte er hinter Lily in den riesigen Pool auf der Dachterrasse.
Lily blickte dem Himmel entgegen, wo die Sterne hell schienen.
„Schön, oder?“, fragte James, der ihrem Blick gefolgt war.
„Ja, das ist es, wunderschön!“