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58.     Kapitel

 

Abfahrtsvorbereitungen und Rumtreiberalltag

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Remus war mit dem Schmerz über Cheryls Trennung tatsächlich allein. Er hatte sich noch nie so einsam Gefühlt, Hannah steckte bis zum Hals in ihren Prüfungen, James und Lily waren damit beschäftigt zu packen, Peter half Yuko und Hannah beim Pauken und Sirius?

Mit Sirius wollte Remus nicht reden, warum wusste er selbst nicht.

Vielleicht hatte er einfach noch nicht verdaut, dass Sirius ihm ernsthaft einen Mord zumuten wollte. Die Tage vergingen und der Schmerz nahm nicht ab im Gegenteil, er nahm zu. Von Minute zu Minute, von Stunde zu Stunde schien er sich zu vermehren, ja sogar zu verdoppeln.

Remus verstand es nicht, warum ausgerechnet er? Warum musste ausgerechnet er ein Werwolf sein und warum konnte er nicht mit ihr darüber reden, oft hatte er daran gedacht es ihr zu sagen.

 

Schließlich konnte man ja nicht wissen, wie Cheryl reagieren würde. Doch eben so oft wie ihm dieser Gedanke gekommen war, hatte er ihn auch wieder verdrängt.

Denn es war eine schlichte Hoffnung, die er nicht haben durfte.

Remus hatte von Anfang an gewusst wie es Enden würde, trotzdem hatte ihn diese aprubte Trennung geschockt, ihn überrascht.

Oft saß er an diesen Abenden am See. An genau der Stelle an der er Lily am Ball getröstet hatte. Remus genoss es einfach nur da zu sitzen und in den Himmel zu starren, sich keiner Probleme bewusst zu sein.

Stunden saß er dort, jeden Tag und so kam es das Lily ihn an einem dieser Abende besuchte. „Was machst du den hier?“, fragte Remus verwirrt, als die rothaarige sich neben ihm nieder lies.

 

„Dir Gesellschaftleisten Remus.“, antworte Lily schlicht und beobachtete den Rumtreiber aus den Augenwinkeln. Remus reagierte nicht und so fuhr Lily fort, „Also wie geht es dir?“ Remus zuckte nachdenklich mit den Schultern. „Wie soll’s mir schon gehen?“, fragte er und blickte Lily durchdringend an.

„Na gut oder schlecht?“, antworte diese vorsichtig. „Bescheiden würde es wohl am besten beschreiben.“, fing Remus an und in diesem Moment spürte er wie alles in ihm hochstieg. Die Trauer, die Wut, die Enttäuschung einfach alles und es vermischte sich furchtbar schnell. „Weißt du Lily, ich wusste das es so endet nur nicht wann.“, fuhr er langsam fort, unbewusst wusste er worauf er sich ein lies und das es Gefährlich war weiter zu sprechen jedes Wort, doch etwas in ihm hielt ihn davon ab zu schweigen und zwang ihn weiter zu reden.

 

„Ich verstehe euch beide nicht, warum habt ihr nicht einfach versucht friedlich zu besprechen was los ist?“, fragte Lily und legte Remus eine tröstende Hand auf die Schulter. Remus schwieg, seufzte dann und fing an zu erklären.

„Es ist nicht so einfach wie du denkst, es geht hier nicht um irgendeine eine Lappalie oder meinen verletzten Stolz Lily. Ich konnte ihr wirklich nicht sagen, wohin wir gehen.“, Remus brach ab und betrachtete Lily, die ihn mit ihren großen grünen Augen wartend ansah. Er musste reden, er musste ihr erzählen was er war. Es ging nicht anderes, er konnte nicht mehr schweigen. Bei Lily hat er nicht dieses Gefühl was ihn daran gehindert hatte mit Cheryl zu reden. „Ich, weißt du Lily, ich…“, begann er zu stammeln, „ich…bin ein…Werwolf und an diesen Abenden bin ich in der heulenden Hütte, da ich hier ohne weiteres ein paar Schüler angreifen könnte.“, Remus brach ab und blickte Lily zerstreut an, er hatte mit einen Aufschrei gerechnet oder damit das sie ihn unterbrach, aber nicht damit das sie ihn weiterhin schweigend Anblickte und den Druck auf seiner Schulter sogar noch verstärkte.

 

„Was ist Remus, glaubst du ich hab jetzt Angst vor dir?“, fragte sie ganz plötzlich und ein liebliches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du hast was vergessen, ich bin eine Muggelgeborene, ihr Reinblüter habt von klein an gelernt Kreaturen wie Werwölfe und Riesen zur fürchten. Bei mir ist das einfach nicht da, ich habe weder Angst vor dir noch vor Hagrid, ich weiß einfach nicht wieso ich es haben sollte, den ihr seid beide sehr nett.“, erläuterte die rothaarige ihr Meinung recht schlicht, während ein verblüffter Remus den Mund nicht mehr zu bekam.

„Ich kann verstehen, dass du es Cheryl nicht sagen wolltest, ich könnte auch nicht sagen wie sie das Aufgenommen hätte. Na ja ich kenn sie ja auch nicht.“, fuhr Lily fort ihre stimme klang hart und bestimmt und sehr darauf besonnen Remus auf zumuntern.

Ihre Hand verstärkte den Druck auf seiner Schulter.

 

Und Remus verspürte eine unendliche Dankbarkeit Lily gegenüber, dafür das er nicht allein sein musste und dafür das sie in akzeptierte. Dafür das sie akzeptierte was er war, was in ihm steckte.

Doch zugleich schmerzte es. Es schmerzte das Lily nicht Cheryl war und das er mit Lily darüber reden konnte und mit Cheryl nicht.

Langsam stiegen ihm die Tränen in die Augen. Remus versuchte sie wegzublinzeln, doch es waren zu viele. Langsam liefen sie ihm über die Wangen.

Lily legte einen Arm um ihn und drückte ihn an sich.

Sie wusste nicht was er fühlte, doch sie wusste dass es schrecklich für ihn sein musste.

Und Remus war für sie da gewesen als es ihr schlecht ging.

Er hatte nicht verdient allein zu sein.

 

Stunden saßen sie da. Im Stillen Einverständnis. Remus weinte und Lily saß einfach nur da und hörte zu.

Doch es half. Es half Remus alles zu verarbeiten. Mehr als das es gab ihm den Anstoß es zu akzeptieren. Auch wenn es schwer fiel.

Irgendwann gegen Mitternacht erhoben sich beide.

„Lily?“, fragte remus zaghaft, die Tränen waren bereits getrocknet. „Ja?“, erwiderte sie rothaarige. „Tue mir eingefallen, ja? Werde glücklich mit James. Du liebst ihn, er liebt dich. Ihr habt jetzt 2 Monate für euch allein, bitte Lily werdet ihr wenigstens glücklich.“

Lily antwortete nicht. Doch ihr Herz schlug wie wild, eine leichte röte war ihr ins Gesicht gestiegen.

„Danke remus.“, flüsterte sie schließlich als beide den Gemeinschaftsraum erreicht hatten und kletteterte ohne ein weiteres Wort die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf.

 

Remus starrte ihr hinter her. Er konnte nicht anderes, er musste lächeln.

Langsam stieg auch er die Treppe zum Schlafsaal hinauf.

Seine freunde lagen alle schon in ihren Betten, bis auf Hannah die neben Sirius lag.

Und so legte auch er sich schlafen und verfiel rasch in seine Traumwelt.

 

Der nächste Morgen brach an. Es war der tag vor Lilys und James abreiße und Lily verzog sich den ganzen Tag in den Schlafsaal.

McGonagall hatte Lily ebenso wie James freigegeben, mit der Begründung das sie diese Zeit sicher zum packen bräuchte und das war gut so, den beide nutzten die Zeit. Lily hatte ihren Koffer auf ihr Bett gelegt und warf ständig Klamotten aus dem Schrank hinaus. Jeans, jede menge Tops, plötzlich fand sie eines ihrer Abendkleider in ihrer Hand wieder. Würde sie es brauchen vielleicht würden sie essen gehen? James und sie! Halt, kam es ihr in Gedanken seid wann nennst du ihn beim Vornamen? Sie biss sich auf die Unterlippe legte allerdings trotzdem einige Abendkleider in den Koffer. Schließlich kam sie zu den Schlafsachen, nach dem sie sich bereits, ohne Grund, ihre Spitzenunterwäsche eingepackt hatte, langsam nahm sie ihr Seidenennachthemd in die Hand und strich über den Weichenstoff, dann griff sie nach ihrem Lieblingsschlafanzug und blickte mit zitternden Händen von einem zum anderen.

Warum fragte sie sich überhaupt was sie mitnehmen sollte?

Es war schließlich nur ein einfaches Sommerpraktikum und keine Flitterwochen. Die Nachricht mit Potter zu verreisen hatte sie überhaupt völlig anderes aufgenommen, als sie es erwartet hatte, sie hatte sich nicht einmal innerlich beschwert nur bei Alice hatte sie sich darüber ausgelassen um den Eindruck zu vermitteln, dass sie Potter weiter hin nicht abkonnte.

Plötzlich mischte sich eine ihr sehr bekannte Stimme in ihre Entscheidung ein. „Nimm das Seidennachthemd, Lils!“, Lily wandte sich um, es war Hannah, doch ehe Lily Antworten konnte, war sie auch schon wieder verschwunden.

Lily legte verwundernd das Nachthemd in den Koffer. Sie musste an Remus Worte vom Vortag denken. Und unweigerlich grinsen.

 

James hingegen hatte sich anders verhalten, als er seiner Freude endlich Ausdruck verleihen konnte er hatte seinen Freunden freudig genauer über alle Information die er hatte aufgeklärt und war dann vor Freude jubelnd durch die Rumtreiber-Suite gehüpft. Doch auch er brauchte lange beim Parken schließlich warf er mehr als die hälfte seines Besitzes in seinen Koffer, inklusive Macho Parfüm.

Sirius hatte ihn grinsend beobachtet. „Meinst du das brauchst du alles, Krone.“, fragte er forsch, nachdem James seinen Besen eingepackt hatte.

„Man kann nie wissen, Tatze, nie! Das musst du doch am besten wissen.“, antworte James und bekam von Sirius zu antwort ein sehr zweideutiges grinsen, worauf hin er diesem sein Kissen ins Gesicht schleuderte.

„Aber, aber Krone. Wenn du das mit Lady Lily machst, hast du es dir aber ganz schnell verscherzt.“, krächzte Sirius hinter James Kissen hervor.

 

James blinzelte und schleuderte ihm mit Hilfe seines Zauberstabes eine Wasserfontäne entgegen. Die allerdings nur halbwegs Sirius traf, den Rest bekam das Kissen ab.

„Na ja du musst drauf schlafen Krone.“, lachte Sirius und warf das nasse Kissen zurück zu James.

„Was bei Grindelwald ist den hier los.“, mischte sich nun Remus der so eben den Schlafsaal betreten hatte ein.

„Remus.“, kreischte Sirius fast wie ein kleines Kind und versteckte sich hinter seinem Freund. „Der böse Onkel James will mich mit dem Kissen ersticken.“

James brach in lautes Gelächter aus und Sirius tat es ihm gleich.

Remus hingegen seufzte. „Ich bin der schlechteste Vertrauensschüler den Gryffindor je hatte.“, er blickte auf das nasse Kissen und die Unordnung auf dem Boden. Sirius jedoch schüttelte den Kopf. „Quatsch! Du bist nur der einzige Rumtreiber der je Vertrauensschüler war und nimmst dann nun mal deine Aufgabe nicht ganz so ernst.“, erklärte er ganz sachlich.

 

Remus biss sich auf die Unterlippe. „Ja, Hannah hat euch diese Schande ja zum Glück erparrt.“, brachte er zögernd hervor, den bitteren Unterton konnte er nicht aus seiner Stimme verdrängen.

„Ach was, denk nicht so negativ Moony.“, erwiderte James. „Ja echt Moony, denken wir besser anderes wenn unser Krönchen aus den Flitterwochen mit Lady Lily zurück kommt benimmt er sich wie ihr Schoßhund und ist total wohl erzogen.“, verkündete Sirius grinsend und merkte nicht einmal das Hannah und Peter in diesem Moment den Schlafsaal betraten. Remus jedoch fing auch an zu Lachen, als Sirius erneut James Kissen ins Gesicht bekam. „Hannah Hilfe!“, brüllte dieser daraufhin wie ein kleines Kind das nach seiner Mutter schrie als er seine Freundin bemerkte und warf sich ihr um den Hals.

 

„Aua, du erdrückst mich.“, krächzte Hannah grinste jedoch so gut es eben ging. „Wie war die Prüfung?“, fragte James währenddessen und steckte seinen Zauberstab ein.

„Ganz okay…“, meinte Hannah und rieb sich den Hals nachdem Sirius sie losgelassen hatte. „…jetzt nur noch Verwandlung.“ Seufzte sie.

„Du schaffst das Feder.“, kam es von Sirius. „Danke Tatze.“, erwiderte Hannah und drückte im einen Kuss auf den Mund.

Ihr Herz schlug wie wild und sie hatte wieder das übliche Flattern im Magen, es war als wäre alles wieder beim Alten.

Sie lächelte Dankbar in die Runde „Danke!“, hauchte sie kaum hörbar. „Danke das es euch gibt.“