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54. Kapitel
Lückenbüßer
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Einige Tage später verlies Remus den Krankenflügel, James war für ihn
eingesprungen und hatte Cheryl eine Lügengeschichte aufgetischt.
Sie wirkte zwar mehr als skeptisch, doch trotzdem sagte sie nicht mehr viel.
Jedoch hatten die Gryffindors mittlerweile herausgefunden, dass Sirius an ihrem
hohen Punkteverlust Schuld war.
Alle waren sie sehr enttäuscht nur James stand zu ihm wie zuvor. Er lies nicht
zu das irgendwer seinen besten Freund attackierte. Am schlimmsten lies Paul
McLaggen sich über die ganze Geschichte aus.
Niemand hatte das Recht einen Rumtreiber zu attackieren, absolut niemand und das
machte James allen klar.
Sirius hatte lange mit Remus geredet und er hatte ihm verziehen. Doch es fühlte
sich nicht an, als wäre alles beim alten. Sonderbar.
Peter war nur froh, dass ihre „Bande“ nicht ganz auseinander gebrochen war. Und
James? James versuchte Hannah zurück zurückzuholen.
Er war ihr Anführer, indirekt, er musste sie zusammen halten und er würde es
schaffen.
Hoffte er zumindest.
Hannah jedoch gab sich nicht ein bisschen Mühe Sirius Leid zu lindern, ganz im
Gegenteil sie wechselte beinah täglich den Lover und als sie schließlich Ende
November anfing mit Paul McLaggen auszugehen, platze Sirius der Kragen.
„Wie kann sie nur?“, fragte er am Frühstück als Hannah Hand in Hand mit Paul zum
Tisch kam. „Wie kann sie bloß mit diesem arroganten Mistkerl in die Kiste
springen.“
„Tatze beruhig dich.“, befahl James und legte ihm beruhigend eine Hand auf die
Schulter.
„Du weißt ja gar nicht ob sie mit ihm schläft.“, argumentierte James ruhig, er
musste Sirius irgendwie beruhigen, wobei er nicht wusste, dass er recht hatte,
Hannah hatte bis jetzt mit keinem der Typen, mit denen sie kurz zusammen war
geschlafen, warum wusste sie selbst nicht.
Irgendwie war da etwas, was sie davon abhielt, wahrscheinlich der Gedanke das
Sirius der einzige war mit dem sie je geschlafen hatte und sie hatte nicht
geglaubt das sich das je ändern würde.
„Du bekommst sie nicht zurück in dem du dich aufregst, Tatze.“, seufzte Remus
und stierte zu Hannah hinüber, er mochte ihr Verhalten nicht und er mochte
McLaggen nicht in der Nähe seiner Stiefschwester sehen, der Typ war ihm einfach
nicht geheuer.
„Wie denn dann?“, fragte Sirius und blickte Remus verzweifelt an. Er, James und
Peter redeten ja noch mit Hannah, ihn nannte sie beim Nachnamen und würdigte ihn
keines Blickes. Sirius zuckte, der Gedanke daran schmerzte.
„Also ich würde ihr ja einfach zeigen das ich ohne sie auskomme…mich ein
bisschen mit anderen Mädchen vergnügen, Spaß haben und so weiter…“,
„KRONE!“, protestierte Remus lautstark, James blickte ihn an „Wieso, Feder macht
das doch auch nicht anders.“, erklärte er und nickte zu Hannah.
Remus reagierte nicht, James hatte recht, Hannah lenkte sich ab, warum sollte es
Sirius nicht dürfen.
Doch etwas anderes lenkte innerhalb der nächsten Woche die Aufmerksamkeit der
Rumtreiber auf sich. In der 2. Dezemberwoche trafen die Franzosen ein und es war
ebenso das erste Mal das Hannah wieder freiwillig in Sirius Nähe begab.
Die Delegation aus Beauxbatons traf in der großen Halle ein und die Jungs kamen
direkt vom Gryffindortisch herunter und begrüßten Anelique und Lauréane.
„Hey Ladys.“, kam es grinsend von James der Lauréane mit einem Strauß roter
Rosen begrüßte. „Wo ist Hannah den?“, fragte Anelique Sirius mit starkem Akzent,
doch ehe er antworten konnte, stürmte jemand auf sie zu.
„Anelique! Lauréane! Mensch bin ich froh euch zu sehen.“, begrüßte Hannah die
beiden Mädchen und umarmte sie stürmisch.
Sirius Magen ballte sich zusammen, denn Paul stierte ihr vom Gryffindortisch
nach. Sie war immer noch mit ihm zusammen und es zerriss Sirius das Herz.
„Anelique kann ich vielleicht mal kurz mit dir sprechen?“, fragte er das Veela
Mädchen mit seiner coolsten Stimme. Diese nickte kurz und entfernte sich mit
Sirius von der Gruppe. Sirius grinste sie an, was Hannah konnte, konnte er schon
lange.
„Möchtest du mich vielleicht zum Ball begleiten?“, fragte er und warf ihr sein
charmantestes Lächeln zu. Anelique musterte ihn kurz, blickte zurück zu den
andern und fragte dann ernst: „Was ist mit Hannah?“, Sirius verzog das Gesicht.
„Wir…wir…ach es ist aus zwischen uns.“, stammelte er hervor. Anelique blinzelte,
„Nein!“, „Was nein?“, hackte Sirius etwas verwirrt nach. „Non, isch moechte
disch nischt zum Ball begleiten.“, antworte sie in ihrem schwachen Englisch.
„Darf ich fragen warum?“
„Wegen, Hannah!“, erklärte sie kurz. „Ihr seid das perfekte Paar und isch
moeschte nicht diejenige sein die versucht Hannah zu ersetzen, denn wer immer es
sein wird, mir wird es nicht gelingen, das spüre ich.“, erklärte Anelique und
kehrte zu den anderen zurück.
Sirius starrte ihr verdattert nach, er hatte selten einen Korb bekommen und nun
ausgerechnet von einer Halb-Veela.
Er blickte zu James, den Lauréane immer noch anhimmelte. Anelique war kein
Lückenbüßer sie war eine tolle Frau und ihm war es jetzt schon peinlich, dass er
sie überhaupt gefragt hatte, doch er brauchte jemand der mit ihm zum Ball gehen.
Jedes Mädchen in Hogwarts würde sich darum reißen, jedes, aber wen würde er
nehmen?
Er blickte zum Gryffindortisch, Maron die mit Juleianne quatschte, ein paar
Viertklässlerinnen die ihn kichernd anstarrten. Halt! Er blickte zurück und
musterte Jule kurz, dann nickte er, mehr zu sich selbst als zu irgendwem anders,
kehrte seinen Freunden den Rücken zu und ging auf Jule zu. „Hey.“, begrüßte er
die beiden Mädchen charmant, Maron verdrehte die Augen. „Was willst du Black?“,
„Von dir nichts Maron…ich würde gern mal kurz mit dir allein reden Jule?“,
fragte er an die Blonde gewandt. Diese nickte, warf ihrer Freundin ein
vielsagenden Blick zu, welche daraufhin aufstand und ging.
„Was ist?“, fragte sie und lächelte Sirius an. „Gehst du mit mir zum, Ball?“,
fragte er und zwang sich zu grinsen. Auf Jules Gesicht breitete sich ein Lächeln
aus und sie blickte ihn triumphierend an, Sirius gefiel das nicht, „Gerne!“,
„Okay am Ballabend um 8 in der Eingangshalle?“, Jule nickte lächelnd und Sirius
ging zurück zu James, der sich jedoch immer noch mit Lauréane unterhielt,
diesmal auf Französisch.
Lily
hatte währenddessen die große Halle betreten, sie wusste nicht warum aber sie
beobachtete James. Es war ein seltsames Gefühl ihn mit dieser Französin zu
sehen. Als wäre sie selbst im plötzlich egal, so umschwärmter er sie. Lily biss
sich auf die Unterlippe was dachte sie da für einen Blödsinn, das war POTTER!
Die Gastschüler waren in den verschiedenen Schlafsälen einquartiert worden.
Lauréane und Anelique auf ihren eigenen Wunsch hin in Gryffindor, der Ball
konnte kommen!
Hannah hatte ihr Kostüm und einen Tanzpartner, auch wenn ihr an Paul nichts lag.
Doch drei Tage vor dem Ball geschah etwas, womit Hannah nicht gerechnet hatte.
Sie lies Paul fallen, sie wusste nicht warum, aber er bedrängte sie einfach
unheimlich und sie war nicht bereit mit ihm weiter zu gehen als kuscheln oder
rumfummeln.
Sie wollte es einfach nicht. Doch nun hatte sie ein Problem, sie konnte nicht
alleine auf dem Ball erscheinen, nicht vor Sirius, das war unmöglich.
Und sie hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, einen neuen Tanzpartner zu
finden, als sie Lauréane und Anelique von ihrem Problem berichtete.
„Warum verträgst du dich nicht einfach wieder mit, Sirius?“, fragte Anelique,
Hannah hatte nie davon erfahren, dass Anelique Sirius hatte abblitzen lassen und
Anelique wollte auch nicht, dass Hannah etwas von der Einladung erfuhr.
Für sie waren Hannah und Sirius ein Traumpaar und ebenso war es für Anelique ein
schwerer Fehler, dass die beiden sich getrennt hatten.
„Geht nicht, so gern ich es auch tun würde, es geht einfach nicht!“, antworte
Hannah und blinzelte die Tränen die ihr in die Augen gestiegen waren weg.
Lauréane nickte und auch Anelique ging nicht weiter darauf ein. „Kennt ihr nicht
irgendwen der mit mir zum Ball gehen könnte?“, fragte sie.
Lauréane blickte kurz zu
Anelique, dann musterte sie Hannah. „Luis!“ Hannah blinzelte. „Wer ist Luis?“,
„Mein Bruder.“, erklärte Lauréane, „Er ist bei uns in der Abschlussklasse und
hat sich erst kürzlich von seiner Freundin getrennt…isch glaub nischt das er
eine Verabredung had! Wenn du moeschtest frag ich ihn ob er mit dir zum Ball
geht.“, Hannah nickte, begeistert. „Sehr gern! Wann stellst du ihn mir vor? Wie
sieht er aus?“, hackte sie grinsend nach worauf die Mädchen allesamt anfingen
zukichern.
„Wenn du möchtest stell isch ihn dir sofort vor!“,
seufzte Lauréane als sie sich wieder gefangen hatte, Hannah nickte und Lauréane
rief einen attraktiven Jungen herüber, der bis dahin am Tisch der Ravenclaws
gesessen hatte.
Er war mittelgroß, schlank, hatte dunkelblaue Augen und
blondes Haar. Hannah war auf der stelle hin und weg, Luis sah umwerfend gut aus,
nicht ganz so gut wie Sirius, aber er kam nah an ihn heran.
„Luis darf ich dir Hannah vorstellen, Hannah das ist
Luis mein großer Bruder!“, seufzte Lauréane und Hannah grinste den Jungen an.
„Hey!“, „Hi, hab schon viel von dir gehört, du bist doch
die vom pont d´Arc, oder?“, fragte Luis und grinste charmant, er sprach fast
komplett ohne Akzent und Hannah konnte nicht anderes, als ihn anzuhimmeln.
Die Schmetterlinge in ihrem Bauch begann herumzuflattern
und es war fast als wäre der riss in ihrem Herz gekittet. „Ja die bin ich in der
Tat.“, „Dann freue ich mich dich kennen zulernen.“, Hannah grinste, Luis lies
sich neben ihr nieder und sie vertieften sich recht rasch in eine angeregte
Unterhaltung.
„Wer ist das, Krone?“, fragte Sirius seinen besten
Freund, als sie zusammen die große Halle betraten. „Wer?“, „Na neben Hannah,
dieser Lackaffe?“, fragte Sirius und blinzelte böse zum Gryffindortisch hinüber.
„Lauréanes Bruder, Luis.“, erklärte James mit einem
kurzen Blick zum Gryffindortisch.
„Und was hat der mit Hannah zuschaffen?“, fragte Sirius
bitterböse.
„Sieh es positiv, Tatze. Wenn sie mit ihm rumhängt ist
sie nicht mehr mit McLaggen zusammen. Sirius verzog das Gesicht, es schmerzte
tief in seiner Brust.
Er konnte das nicht, er konnte es nicht ignorieren. Er
liebte Hannah und er konnte sie nicht einfach vergessen wie sie es tat.
James seufzte auf, es ging so nicht weiter, Sirius war
nicht mehr der selbe, seid der letzten Vollmond nach, sie mussten sich endlich
alle wieder zusammen raffen. Den nächsten Vollmond den Remus in Hogwarts
verbringen würde, würden sie so niemals durchstehen!