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45.     Kapitel

 

Summer of 74

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Wahre Freundschaft

Hält ein Leben lang!

 

Die Zeit in Frankreich verging für die Rumtreiber viel zu schnell. Die zweite Urlaubswoche brach an. In der nur die Kanutour geplant war.
Die Rumtreiber hatten sich am Strand mit Lauréane und Anelique getroffen.
Anelique sah wieder einmal so fantastisch aus, dass James sich zum hundertsten Mal fragte, ob sie wirklich ein Muggel war, denn sie war einer Veela so ähnlich. Ihr langes silbern blondes Haar glitzerte ihm Sonnenlicht und sie strahlte unglaubliche Gefühle aus.
Am liebsten hätte James sie gefragt, aber das ging nicht. Vor Muggeln musste man die Zauberei geheim halten.

„Was für eine Schule besucht ihr eigentlich. Mich interessiert das Prinzip der französischen Schulen sehr.“, erkundigte sich Remus in diesem Moment, wofür James ihn hätte küssen können, es war so einfach, so konnten sie mich Leichtigkeit heraus finden, ob die Mädchen wirklich magische Kräfte besaßen. 
Anelique und Lauréane tauschten einen tiefen Blick aus. „Wir besuchen Beuxbartons, wird euch nicht viel sagen, eine Schule wie jede andere!“, erklärte die Rothaarige schließlich.
James atmete tief aus. Beuxbartons die Akademie für Zauberei.
Nun war er sich sicher, dass Anelique zumindest etwas von einer Veela hatte.
„Ähm... Beuxbartons sagt uns schon etwas!“, erklärte James und blickte zum Wasser hinab, wo Hannah und Sirius sich wieder einmal eine heftige Wasserschlacht lieferten.

„Wie bitte?“, erkundigte Anelique sich.
„Wir besuchen Hogwarts!“, berichte Remus leise.
„Oh!“, die beiden blickten sie mit weit aufgerissenen Augen an.
„’Ogwarts, verstehe.“, brachte Lauréane schließlich hervor.   
James grinste die Rothaarige charmant an.
„Also kann ich dir ja demnächst mal ein paar Eulen schicken!“, meinte er lächelnd. Lauréane erwiderte das Lächeln. Sie mochte James und dass er eine Zauberer war vereinfachte für sie alles, sie konnte ja nicht wissen, dass James es noch nie mit einem Mädchen ernst gemeint hatte, außer mit Lily Evans, da sein Herz hoffnungslos an ihr hing.

James mochte Lauréane zwar, aber er war sich bewusst, dass es ihm immer noch nicht gelungen war, Lily aus seinem Herzen zu verbannen, wahrscheinlich wollte er es auch gar nicht. Tief in seinem innern schrie er nach ihr und nicht nach Lauréane.
Sirius hatte ihm geraten Evans zu vergessen, da sie ihn doch nie erhören würde.
Doch sein Innerstes hatte sich dagegen gewährt. Was wusste Sirius schon, er und Hannah waren ja zusammen. Er wusste nicht was es bedeutete immer wieder und wieder abgewiesen zu werden.
Doch trotz allem hatte er versucht es mit Lauréane ernst zu meinen, wahrscheinlich ein Grund, warum sie noch nicht im Bett gelandet waren.

Er wollte kein Mädchen mehr verletzen, nur weil es ihm schlecht ging. Ab sofort würde er nur noch mit einem Mädchen schlafen, wenn er vorher sicher war, dass sie sich keine Hoffnungen auf eine ernsthafte Beziehung machte. Das hatte James sich geschworen.
Lily zur Liebe. Vielleicht würde sie dann sehen, dass er nicht so schlimm war wie sie dachte. Vielleicht ganz vielleicht würde sie ihm dann eine Chance geben.
James starrte in die Sonne und bei dem Gedanken an Lily musste er lächeln.
„Warum ausgerechnet Evans, Krone!“, hatte Sirius einmal gefragt. James hatte nicht geantwortet, weil er keine Antwort wusste. Doch jetzt hätte er antworten können. Weil er sie liebte: Lily Evans.

„Krone, komm doch auch mal ins Wasser!“, rief Sirius im zu. James blickte sich um. Außer ihm lagen nur noch Anelique und Peter am Strand. Anelique um sich zu Sonnen und Peter um Anelique zu beobachten. 
Er war hoffnungslos vernarrt in das Mädchen. „Klar doch, Tatze!“, rief James seinem besten Freund zu und rannte runter ins Wasser.
Remus hatte die Neuigkeit offenbar schon berichtet. „Sag mal, Lauréane, ist Anelique eigentlich mit einer Veela verwandt?“, fragte Sirius nach und starrte zu Anelique, wofür er sich von Hannah einen Stoss in die Rippen ein fing.
„Ja, ihre Mutter ist Eine!“, erklärte die Rothaarige freundlich und blickte zu ihrer Freundin, die sich immer noch in der Sonne räkelte.

Für Freitag hatte Mr. Lupin die Kanutour angesetzt. Die allerdings nicht über die Ardeché, sondern über einen ihrer Nebenflüsse führen würde. Über die Cezé, jenen Fluss den die Rumtreiber bereits bei ihrem Ausritt kennen gelernt hatten.
Und der Freitag kam. Mrs. Potter und Mrs. Lupin hatten bereits zwei riesige Picknickkörbe zusammengestellt. Mr. Potter hatte bereits seine Kameratasche ins Auto gestellt.
Hannah und Sirius standen engumschlungen vor dem Vorzelt und warteten darauf, dass es endlich losging. James hatte sich bereits ins Auto gesetzt und das Radio angestellt.
Peter neben ihm fummelte nervös in seiner Tasche herum. Remus jedoch saß gelassen am Tisch und blickte stillschweigend in die Sonne. Mrs. Potter fusselte durch das Vorzelt der Potters und suchte ihre Handtasche. Mrs. Lupin kontrollierte ob sie alles abgeschlossen hatten und dann nach einem geseufzten „Endlich!“ von James setzten sich auch die Erwachsenen endlich ins Auto.

Nun war es magisch vergrößert. Mr. Lupin fuhr den Wagen. Mrs. Lupin und Mrs. Potter hatten neben ihm Platz genommen.
Remus, Peter, James, Mr. Potter und Sirius und Hannah hatten sich auf die beiden Rückbänke gesetzt. Und los ging die Fahrt.
Hannah lehnte sich zurück aus dem Radio ertönte der Song „Summer of 69!“, von Brian Adams, gedankenverloren begann sie mit zu summen. James grinste „Wir müssten ihn umschreiben, oder Feder?“, fragte er nach. „Summer of 76! Jede Menge erlebt haben wir schließlich auch!“, erklärte James und verstummte.
Als Brian Adams verkündete:

That summer seemed to last forever
And if I had the choice
Ya - I'd always wanna be there
Those were the best days of my life   


Vielleicht werden wir uns irgendwann auch zurück beamen wollen.”, seufzte Remus.
„Ich denk schon!“, meinte Sirius und legte einen Arm um Hannah.
„Ich tue es jetzt schon!“, gestand Peter. „Am liebsten würde ich Hogwarts niemals verlassen und immer mit euch zusammen die tollsten Abenteuer erleben.“, erklärte er seufzend. James klopfte ihm auf die Schulter, in letzter Zeit hatte er ihn oft getriezt oder angefaucht, nun tat es ihm beinah leid.
Peter war abgesehen von Hannah, der Kleinste unter ihnen, er erhielt immer am wenigsten Anerkennung für die Streiche der Rumtreiber. Obwohl viele von ihnen ohne Peter gar nicht aus zu führen waren, er war ihr Spion. Er bespitzelte die Slytherins und auch die Lehrer.

„Mensch, Wurmschwanz nach der Schule wartet nur das nächste große Abenteuer auf uns!“, ermutigte er seinen kleinen Freund.
„Ja, die große weite Welt!“, meinte Sirius lächelnd.
„Oder der Tod.“, quiekte Peter sehr leise und ängstlich. „Über die Hälfte von uns werden Auroren und ich glaube auch, daxs Remus und ich nicht untätig rumsitzen können. Wenn wir da alle heil rauskommen wäre das ein Wunder!“, sprach er die fürcht einflössende Wahrheit aus. Alle waren sie sich dieser Worte bewusst gewesen, doch ausgesprochen klang es noch viele Male härter.

Der Wagen bog in eine Einfahrt und sie hielten, sodass niemand mehr Gelegenheit fand an zu halten. Alle stiegen sie aus, der Kanuverleih lag direkt neben ihnen. Und Mrs. Potter begrüßte einen der Männer die rauchend vor der Hütte standen.
In schnellem Französisch regelte sie die Angelegenheit und kam zurück. „Wir bekommen 4 Kanus, 1 für 3 Personen und 3 für 2 Personen.“, erklärte sie und sah zu wie der Mann einen Bus mit einer ganzen Ladung Kanus vorfuhr.
Sirius musste beim an Blick der vielen aufeinander gestapelten Boote lachen. Die Muggel und ihre Ideen.

Grinsend stieg er zusammen mit seinen Freunden in den Bus ein der sie zur Cezé transportierte. Dort angekommen trugen die beiden Männer des Kanuverleihs die Boote ins Wasser und übergaben ihnen Paddel, Schwimmwesten und zwei große, dicke, wasserfeste, weiße Boxen, in die sie das Essen und ihre Wertsachen rein legen konnten. James und Sirius schnappten sich eins der zwei Personenbote, Hannah, Peter und Remus teilten sich das 3 Personen Kanus und die Erwachsenen kletterten mit ihrem jeweiligen Partner in ein Boot.

„Derjenige der hinten sitzt steuert beim Kanu fahren.“, erklärte Remus. „Okay, dann tauschen wir besser die Plätze, Moony!“, fiebte Peter und torkelte zu dem Sitz in der Mitte des Bootes. Remus ließ sich stattdessen hinten nieder.     
Und so paddelten sie los. Remus lenkte das Boot und Hannah und Peter paddelten abwechselnd wie die Verrückten, was ganz schön anstrengte.
Auch Sirius und James wirkten bereits nach der ersten halben Stunde außer Puste.

Als sie gegen Mittag an einer alten Burgruine die oben auf einem Berg lag vorbei paddelten, hielt Sirius die Hitze nicht mehr aus und ließ sich ins Wasser fallen.
„Tatze, du Kameradenschwein, warte auf mich. Ich kann auch eine Abkühlung vertragen!“, beschwerte James sich lauthals und sprang lachend hinterher.
Als die beiden wieder auftauchten und sie an der Spitze ihres Kanus festklammerten rief Mrs. Potter lachend vom Boot her „Ist ja gut ihr habt gewonnen wir machen Pause!“, Sirius schüttelte seine klitschnassen Haare wie ein Hund aus seinem Gesicht. „Super, es gibt endlich was zu futtern!“, verkündete er grinsend und zog zusammen James das Kanu ans Ufer, welches aus mehreren flachen Felsen bestand die sich erst weiter hinten zu einer Wand auftürmten so das man bequem ein Picknick veranstalten konnte.

Mr. Lupin bannt mit Hilfe von Peter und Remus die vier Boote an einem Ast fest, während seine Frau eine decke ausbreitete und sämtliche leckere Speisen aufbot.
So das sich die Freunde den Bauch voll schlagen konnten hatten. Als sie alle gesättigt und gewässert waren und eine kurze Verdauungspause eingelegt hatten stürzten die Rumtreiber ins kühle Wasser der Cezé.


Doch Hannah konnte den Blick nicht von der Ruine wenden. Sie thronte hoch über den Bäumen und wirkte wundervoll auf ihre Umgebung.
Würde sie irgendwann vor Voldemordt flüchten müssen, würde sie hier her kommen, dachte sie. Woher sollte Hannah auch wissen, dass sie nicht vor Tom Riddle, sondern vor sich selbst geflüchtet war, wenn sie diese Ruine wieder sehen würde. 

Nachdem sie das Wasser verlassen hatten, lösten sie die Boote und paddelten weiter. Hannah hielt die Burgruine ihm Blickwinkel bis sie hinter einem Felsen verschwand.
Eine Stunde später, nach unzähligen Stromschnellen hatten sie den Treffpunkt, an dem sie zurück zum Kanuverleih gebracht werden sollten, erreicht und stiegen alle mit gewaltigem Muskelkater aus den Booten aus und stiegen kurz später wieder in ihrer Auto ein. Als sie eine Weile gefahren waren schwenkte Mr. Potter den Zauberstab und deutete auf das Radio aus dem langsam eine bekannte Melodie erklang.
„Das Lied hat mir heute Vormittag so gut gefallen!“, erklärte er und lächelte seinem Sohn zu. Der grinsend grölte “Those were the best days of my life back in the summer of 69”
Hannah lächelte und begann leise mitzusingen und auch Peter, Sirius und Remus stimmten mit ein.