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44. Kapitel
Der Ausritt
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Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie
immer erst
kurz nachdem man sie brauchte.
Der
Donnerstag kam und damit der Ausritt. Gegen Mittag saßen James, Hannah und Peter
zusammen mit Mrs. Potter am Tisch. Peter, Hannah und James spielten Karten und
Mrs. Potter war in ihr Buch vertieft, als James schon wieder mit der Diskussion
begann, ob man den Ausritt nicht doch verhindern könnte.
„Wir können uns doch gar nicht mit dem Leiter verständigen?“, begann er.
„Sprachzauber, Krone. Hält zwar nur für 3 Stunden, aber das wird reichen.“,
argumentierte Hannah gelassen und legte eine Karte auf den Stapel.
Währenddessen legte James’ Mutter ihr Buch zur Seite und musterte ihren Sohn
streng.
„James, stell dich nicht so an! Du kannst doch reiten.“, ließ sie die Bombe
platzen.
„Was?“, kam es von Hannah und Peter zu selben Zeit. „Woher das denn?“,
erkundigte Peter sich. James fuhr sich durch die Haare und zersauste sie.
„Nur zu, Mum!“, sagte er an seine Mutter gewandt. Mrs. Potter setzte ein Lächeln
auf. „James hat euch unsere Stallungen wohl nie gezeigt? Sie sind etwas
außerhalb von unserem Grundstück. Wir gehören zum Zaubereradel und da war es
früher üblich nicht nur einen Besen reiten zu können. Und ich setze diese
Tradition mit Vergnügen fort!“,
erklärte sie und nahm ihr Buch wieder in die Hand.
„Warum hast du das nicht gleich gesagt, Krone?“, fragte Hannah begeistert.
„Warum wohl, Feder, dann hätte ich eine Ausrede weniger gehabt!“, erklärte er
und konnte dabei ein Grinsen nicht vermeiden.
„Wie viele Pferde habt ihr denn?“
„Zur Zeit Acht!“, berichtete James und versuchte möglichst genervt zu klingen.
„Ich finde das ist Mädchenkram.“, stellte er zu dem klar.
„Was ist Mädchenkram?“, erkundigte sich Remus der so eben zusammen mit Sirius
aus dem Wasser gekommen war.
„Reiten.“, antworte Peter prompt . „Mum hat mich verraten, Tatze!“, erklärte
James und warf seiner Mutter einen vernichtenden Blick zu. „Oh, armer Krone!“,
seufzte Sirius lachend. „Ja, das will ich aber auch meinen.“, erwiderte James.
„Kommt ihr mal ins Vorzelt!“, mischte Mrs. Potter sich ein die mittlerweile auf-
gestanden war.
„Warum?“
„Weil wir euch langsam andere Klamotten anzaubern sollten.“, erklärte sie,
worauf hin die Rumtreiber das Vorzelt betraten.
Mrs. Potter schloss mit einem kurzen Schlenker ihres Zauberstabes die Zelttür,
dann wandte sie sich den fünf Rumtreibern zu.
Sie zielte auf Hannah machte eine komplizierte Bewegung und Hannah stand in
beige Reithosen, schwarzen Stiefeln und einem weißen längerem Trägertop da.
Hannah begann zu grinsen „Danke, Mrs. Potter!“, meinte sie während sich James’
Mutter mit einem kurzen prüfendem Blick eines Zauberstabes den Jungs zuwandte.
Mit einer weiteren komplizierten Bewegung standen sie alle vier in Reitsachen
da. Peter und James trugen schwarze Hosen, Remus und Sirius dunkelblaue. Alle
trugen sie schwarze Stiefel und helle T-Shirts. Sie würden zwar in der Dämmerung
reiten, trotzdem würde die Sonne immer noch sehr heiß sein.
Mrs. Potter schwenkte abermals den Zauberstab und jeder hielt eine Reitkappe in
der Hand. „Schön, die müssten passen!“, meinte sie und warf einen prüfenden
Blick auf die Uhr. „Dann mal los, dein Dad fährt euch hin, James!“,
Der Angesprochene zog eine Augenbraue hoch, die Fahrkünste seines Vaters waren
ihm noch in Erinnerung.
Doch nun konnte er nicht mehr zurück! Wettschulden waren immerhin Ehrenschulden.
Und so setzte James sich tatsächlich ohne ein weiteres Kommentar ins Auto seines
Vaters. Eine halbe Stunde später hatten sie den Hof erreicht. Allen fünf
Rumtreibern war übel, da Mr. Potter den halben Weg in Schlangenlinien gefahren
war.
James seufzte innerlich auf, als sie ausstiegen und sein Vater sehr umständlich
zurück setzte und wieder abfuhr.
Sirius hatte einen Arm um Hannah gelegt, Peter hatte die Hände in den
Hosentaschen vergraben. Remus blickte sich interessiert um, sodass James seinen
Freunden gelangweilt hinterher trottete. Ein blonder Mann begrüßte sie mit einem
freundlichen „Bonjour!“, dann fügte er etwas hinzu was keiner von ihnen
verstand.
Als er ihre ratlosen Gesichter sah lachte er und versuchte es in Englisch.
„Woher kommt ihr?“
„England!“, antworte Remus freundlich.
„Und hier wollt alle reiten?“, James, Sirius und Peter blickten nur Hannah an.
Remus hingegen nickte. „Normalerweise reiten bei mir fast nur Mädchen mit!“,
erklärte er seine Frage.
Sodass auch Remus Hannah anguckte. „Verstehe!“, meinte der Franzose „Dann kommt
mal mit, die drei anderen Reiter sind schon da!“, er sprach sehr gutes Englisch,
Hannah nahm überhaupt keinen Akzent war.
Er führte sie in einen Stall, wo drei Mädchen saßen von denen ihnen zwei durch
aus bekannt vorkommen. Die rothaarige Lauréane und das Veela-Mädchen Anelique
standen neben einem dritten Mädchen mit langen schwarzen Haaren.
„Oh, Állo James!“, begrüßte die rothaarige James sofort, sie lächelte ihn
charmant an und Krone erwiderte das Grinsen.
Peter zog rasch die Hände aus den Taschen und fuhr sich durch die Haare. Hannah
musste sich ein Lachen verkneifen. „Oh, ihr kennt euch?“, mischte der blonde
Franzose sich ein. „Oui!“, erwiderte die Rothaarige, worauf hin der Mann etwas
in schnellem Französisch erwiderte. „Die Pferde sind schon gesattelt! Sucht euch
eins aus.“, fügte er dann in English hinzu.
Die Pferde waren nur mittelgroß, Hannah konnte keines einer Art zuordnen, da sie
sich nicht besonders auskannte. Sie blickte zu James, der ihr aufmunternd zu
zwinkerte und einen hellbraunen Wallach am Zügel nach draußen führte.
Hannah holte tief Luft musterte die Pferde ging dann auf eine der Boxen zu, in
der eine weiße Stute stand und griff mit zitternder Hand an den Zügel und führte
es gefolgt von Sirius, Remus und Peter jeweils zusammen mit einem Pferd hinaus.
James grinste, etwas Gutes hatte der Ausritt, seine Freunde hatten allesamt
unsichere und Sirius sogar ein ängstliches Gesicht aufgesetzt.
James grinste während er die Steigbügel einstellte und aufs Pferd klettert. Er
blickte zurück und konnte sich nun ein Lachen nicht mehr verkneifen. Hannah und
Remus stellten sich zwar recht geschickt an und auch Peter kam, wenn auch mit
einigen Schwierigkeiten aufs Pferd, doch Sirius stellte sich furchtbar dämlich
an.
Mit einem Fuß hing er im Steigbügel fest und mit dem anderen hüpfte er auf dem
Boden herum. „Brauchst du Hilfe, Tatze?“, erkundigte er sich lachend.
„Überflüssige Frage, Krone. Natürlich brauche ich Hilfe!“, keuchte er während er
sich mit einer Hand am Sattel festhielt.
James grinste und kletterte vom Pferd um seinen besten Freund aufs Pferd zu
helfen.
Mit vereinten Kräften und unter lautem Gelächter schafften sie es schließlich,
so dass auch James wieder auf den Wallach klettern konnte.
„Können wir los?“, wandte sich der Franzose an James, der jedoch drehte sich zu
seinem besten Freund um. „Tatze?“, fragte er
„Ja?“
„Können wir los?“
„Wenn es nach mir geht, immer doch!“, erklärte er grinsend, jedoch mit einem
Blick der Wohl sagen sollte, je schneller es los geht, um so schneller ist es
auch vorbei.
Hannah lachte, diese Art liebte sie so an Sirius. Sie blickte erwartungsvoll zu
James, der mit den Füßen klopfte und sein Pferd ging los.
Hannah musste gar nichts machen, die Stute lief ihm von alleine hinterher. Der
Franzose übernahm die Führung, im folgte James gefolgt von Hannah, Peter,
Sirius, Remus, Anelique, dem schwarzhaarigen Mädchen und zum Schluss Lauréane.
Sie verließen im Schritt den Hof und überquerten kurz eine Straße, die sie auf
einen Feldweg führte.
Hannah blickte zurück zu Sirius, der sich ganz angestrengt auf das Pferd
konzentriert, wohl aus Angst es könne plötzlich los springen.
Lächelnd wandte sie den Blick ab. Der Franzose sagte etwas was Hannah nicht
verstand.
James drehte sich um „Antraben!“
„Was?“, hörte Hannah Sirius erschrockene Stimme zwei Pferde hinter ihr. „Macht
mir einfach alles nach!“, erklärte James, während die Pferde langsam schneller
wurden.
James jedoch stand gleichmäßig auf und setzte sich wieder hin. Hannah versuchte
es ebenso, irgendwie ging es auf Dauer auf die Knie.
Sirius hinter ihr jedoch hatte größere Schwierigkeiten. Er rutschte immer mehr
nach vorne und klammerte sich fast hilfesuchend im Sattel fest. Sämtliche,
seiner Verehrerinnen in Hogwarts hätten bei diesem Anblick einen Lachkrampf
bekommen.
Remus wirkte zwar unsicher, doch er kam zurecht.
Am besten hielt sich Peter wahrscheinlich, weil er den Umgang mit Tieren gewöhnt
war.
Er hielt sich tatsächlich fast so elegant auf dem Pferd wie James.
Nach einer Weile wurden die Pferde wieder langsamer. Und sie ritten über ein
Weinfeld. Hannahs Hände hörten auf zu zittern, bei dieser Landschaft konnte man
einfach nur entspannt sein. Die Sonne neigte sich langsam hinter den Bäumen dem
Boden zu und in der Ferne konnte man Barjac sehen, die klein Stadt, in der sie
den Markt besucht hatten.
Sie ritten einen Berg hoch und wieder runter in ein Tal, wo die Pferde über
Gestein liefen bei dem Hannah Angst hatte, sie würden einkrachen. Die Sonne war
nun ganz hinter den Bäumen verschwunden und sie erreichten einen Fluss. „La Cezé!“,
berichtete der Franzose vor James. Hannah lächelte, der Fluss lag so friedlich
da, das sie gar nicht dran denken mochte das der Krieg jede Minute ausbrechen
konnte.
Die Pferde trabten durch das flache Wasser, sodass den Rumtreibern das Wasser
ins Gesicht klatschte.
Viel zu schnell verließen sie den Fluss und die Pferde krakelten den Berg hoch
und noch bevor es richtig dunkel war erreichten sie den Hof auf den Mr. Potter
schon auf sie wartete.
Hannah klopfte ihrem Pferd auf die Schulter und ließ sich herunter gleiten.
Sofort nahm ihr der blonde Reitlehrer den Zügel lächelnd aus der Hand „Bye bye,
das Fräulein!“, Hannah lachte und winkte zum Abschied. „Und wie war euer
Ausflug?“, erkundigte Mr. Potter sich. „Sehr schön!“, kam es von Hannah.
„Ganz okay!“, antwortete James löste seine Kappe und zerstrubbelte seine Haare.
Doch sein Vater hörte gar nicht mehr zu, Mr. Potters Blick galt Sirius, der so
eben taumelnd vom Pferd gerutscht war und sich nun das schweißnasse Haar aus dem
Gesicht strich. Alle vier einschließlich Mr. Potter konnten sich ein Lachen kaum
verkneifen, als Sirius zum Auto taumelte und sich setzte.