______________________________________________________________

 

39.     Kapitel

 

Der Spiegel der Seele

_______________________________________________________________

 

 

 

Der Party des Quidditchfinales wurde erst ein Ende gesetzt, als Professor McGonagall gegen zwei Uhr nachts in Morgenmantel und mit Haarnetz im Haar herein kam und verkündete, sie sollten in die Betten gehen.
Was von vielen Gryffindors mit Murren aufgenommen wurde.
Hannah schlich sich mit in den Schlafsaal ihrer Freunde und kuschelte sich zu ihrem Freund ins Bett.
James war leicht angetrunken, so dass er mitsamt seiner Klamotten einschlief.

Der Morgen kam und ein wunderbarer Sonntag brach an. Sirius und Hannah machten sich Hand in Hand auf nach Hogsmead und ließen James, Remus und Peter allein in Hogwarts zurück.
Es war ein wunderschöner Frühlingsmorgen und die Sonne schien hell am Himmel.
Hannah und Sirius spazierten Händchen halten durchs Dorf. Beide waren sie froh endlich einmal allein zu sein.
Denn Vormittag verbrachten sie in den drei Besen auf ein Butterbier, nach und nach wurde es immer voller in dem Pub, so dass sie hinaus gingen und ins Freie schlenderten.
Schließlich ließen sie sich auf einer Wiese in der Nähe ihre Höhle nieder.
Sirius küsste seine Freundin sanft.
„Du sag mal hast du das eigentlich ernst gemeint gestern?“,

„Was? Das ich für dich sterben würde?“, fragte er lächelnd nach.
 Hannah nickte.
„Du weiß gar nicht wie ernst ich das gemeint hab!“, antworte er.
Hannah seufzte, sie war gerührt. Sie hätte nie gedacht jemanden wie ihn zu finden.
Hannah hätte nie gedacht einmal einen Menschen zu finden, der ihr Leben lebenswert macht. Nie!
Doch Sirius war eindeutig so Jemand.
Auch wenn James, Peter und Remus diesen Lebenssinn verstärkten, war Sirius einzigartig.
Ohne ihn wäre ihr diese Welt nichts mehr wert.

Hannah lächelte verlegen und blickte ihm gerührt in seine dunklen warmen Augen. Der Spiegel der Seele, schoss es ihr durch den Kopf.
Man sagte dass die Augen eines Menschen der Spiegel seiner Seele waren und diesem Moment verstand sie warum!
Sirius Augen waren so warm, so ehrlich und so entschlossen. Sie zeigten ihn genau so wie er war.
Augen konnten nicht Lügen, niemals den man konnte sie nicht verstellen.
Sie zeigten einem Gegenüber immer die Wahrheit.

Sie würde ihm niemals wehtun können. Sie würde nicht mehr ohne ihn Leben können.
Sanft beugte sich Hannah zu ihm herüber und küsste ihn.
Doch wie lange würden sie überhaupt noch leben können?
Der Krieg brach aus und Tom Riddle war hinter ihr her, weil sie Gryffindors letzte Nachfahrin war. Und damit ohne es zu wissen sein größter Ebensacher.
„Bin ich froh wenn wir endlich Sommerferien haben!“, seufzte Sirius, es war das erste Mal das Hannah so etwas aus seinem Mund hörte und sie wusste warum.
Weil er dieses Mal nicht zu seiner Familie zurück musste.

„Ja, dass wird klasse!“, seufzte Hannah und dachte daran wie viel Zeit sie dann hatten. Sie konnten lange ausschlafen und sich jeden Tag treffen.
„Wir könnten mal wieder bei Peter zelten!“, schlug Sirius vor.
„Mal sehen, wenn wir Mrs. Pettigrew nicht stören.“, antwortete Hannah.
Wenn sie ehrlich war, kam sie sich komisch vor, Sommerferien zu planen und herum zu sitzen, während sie wusste, dass Tom Riddle hinter ihr her war.
Sollte sie Sirius davon erzählen, jetzt wo er sie so ehrlich anblickte und gleichzeitig so unbeholfen da saß und sich auf eine Zeit ohne Schule freute?
Sie wusste es nicht! Doch Hannah wusste, dass es sie bedrückte, dass sie nicht damit zu Recht kam, ein Geheimnis vor ihrem Freund zu haben.

„Und wir können die ganze Zeit was zusammen unternehmen!“, schwärmte er währenddessen, doch ganz plötzlich brach er ab. „Hast du was, Feder?“, Hannah seufzte.
Wie gut er sie kannte!
„Ich muss dir was sagen, Tatze!“, begann sie. Sirius zog eine Augenbraue hoch blickte Hannah aber unverwandt an. „Ich hab euch nicht alles erzählt, was ich über meine Familie weiß!“, berichtete Hannah ernst. „Weißt du ich bin Gryffindors letzte direkte Nachfahrin!“,
Sirius blickte auf dann gab er ein komisches bellendes Geräusch von sich.
„Ach so, ich dacht schon es ist was Schlimmes!“, gluckste er. Hannah blickte ihn mit weitoffenen Augen an. Er verstand das nicht. Es war schlimm, denn es war der Grund, warum Lord Voldemordt hinter ihr her war.

„Weißte du das du dann sogar entfernt mit James verwandt bist?“, grinste Sirius. „Was?“, hackte Hannah erschrocken nach. „Ja, die Potters sind entfernt mit ihm verwandt. Weiß allerdings kaum jemand!“, lachte Sirius sie frech an. Nun lächelte auch Hannah, das war wirklich komisch. „War das alles?“, fragte Sirius lachend nach.
Hannah schüttelte den Kopf. „Nein, er ist deswegen hinter mir her!“, stockte sie, von Godric wollte sie ihm nicht berichten.

„Er? Wer?“, fragte Sirius verunsichert nach.
„Voldemort!“, stotterte Hannah hervor.
Sirius wurde blass. „Wieso das den?“, Hannah zögerte, die Begründung wusste sie von Dumbledore, durfte sie das sagen? Aber sie hintergingen ihn ohne hin schon! Für Schuldgefühle war es zu spät.
Sie brachen an jedem Vollmond die Regeln, die er für Remus geschaffen hatte.

„Er ist Slytherins letzter Erbe! Und zwischen und ist wohl eine starke Verbindung.“, flüsterte sie ihrem Freund kaum hörbar entgegen.
Sirius blickte sie ernst an.
Er hatte Angst.
Angst um Hannah.
Er würde nicht zu lassen das ihr jemals jemand etwas tat. Niemals!,
„Ich werd Auror, Feder!“
„Was?“
„Ich weiß jetzt was ich nach Hogwarts machen möchte: Ich werd ein Auror!“, erklärte er standhaft.
„Ich auch, Tatze! Ich hab schon lange darüber nachgedacht! Dort draußen beginnt ein Krieg zu toben und unsere Träume verwirklichen können wir erst, wenn er beendet ist und ich möchte nicht tatenlos zu sehen und abwarten.“, seufzte sie.

Sirius lächelte, er wusste wie gefährlich es war, doch er wusste ebenso, dass wenn Hannah sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte sie nicht davon abzubringen war.
„Ich wollte lange schon Auror werden, nur bis jetzt habe ich es nie ausgesprochen. Meine Familie wird mich dafür verachten und eben das verstärkt diesen Wunsch!“, erklärte Sirius grinsend und beugte sich hinüber um seine Freundin zu küssen.
   
Der Tag verging wie im Flug und die Dämmerung kam. Sirius und Hannah kehrten zurück nach Hogwarts.
James, Remus und Peter hatten es geschafft in ihrer Abwesenheit den Kerkergang zum Slytheringemeinschaftsraum unter Wasser zu setzen. Filch hatte sich furchtbar aufgeregt und McGonagall hatte die Drei zu zwei Stunden Nachsitzen verdonnert.
So das der restliche Sonntag für die drei gelaufen war.

Die Osterferien kamen und gingen und selbst Sirius und James wurden nun mit Büchern gesehen. Denn die ZAG Woche brach an.
Montagmorgen hatten sie Zaubertränke erst Theorie dann praktisch. James beobachtete Lily aus den Augenwinkeln, sie war die Beste in Zaubertränke. Es war das einzige Fach in dem irgendein Schüler besser war als James oder Sirius.
Am Nachmittag hatten sie Zauberkunst wobei Peter im theoretischen Teil unheimliche Probleme bekam. Der Dienstag hatten sie Wahrsagen bzw. Arikmantik, den Nachmittag hatten sie frei, weil am Abend Astronomie anstand.
Am Mittwochmorgen um halb 10 fand die Verwandlungsprüfung statt. Sirius beobachtete Snape der ein paar Reihen vor James saß, er hatte seine lange Hakennase dicht auf das Pergament gedrückt und kritzelte eifrig etwas hin.

Hannah hatte währenddessen Unterricht, als sie 1 Stunde später auf die Länderreihen hinaus schlenderte traf sie auf Lily. Die mit wutentbranntem Gesicht an ihr vorbeirauschte.
„Lily? Was ist den los?“, rief sie ihr nach. Lily blieb stehen und wandte sich um „Ach du bist es, ich dachte es wäre schon wieder Potter!“
James Namen spukte sie förmlich aus.
Sie schien ihn wirklich zu hassen.
„Was hat er den getan?“, fragte sie vorsichtig nach. „Er und dein ach so toller Freund haben Snape verzaubert und als ich versucht hab ihn davon abzuhalten, hat er mich wieder mit seinen Date-Fragen gelöchert!“, empörte sich Lily wütend.

„Snape?“, fragte Hannah. „Ja, Snape! Ich versteh dich einfach nicht, Hannah.
 Wie kannst du mit ihnen befreundet sein?“, seufzte sie und fuhr sich durch ihr feuerrotes Haar. „Nun gut, Lupin, ist vielleicht ganz nett und Pettigrew ist ja mehr ein Mitläufer. Aber Potter und Black sind die pure Hölle.“, sprudelte es aus ihr hervor.
„Wo sind sie den?“, fragte Hannah nach. „Dort hinten!“, antworte Lily barsch und deutete auf einen Baum unter dem sich eine Schülermenge versammelt hatte.
„Danke, Lily!“, hauchte sie und eilte davon.

Als sie den Baum erreichte. Hing Severus Snape kopfüber in der Luft nur noch mit einer angerauten Unterhose bekleidet. Es dauerte eine Weile bis sie sich durch die Menge geboxt hatte. Als sie schließlich in der ersten Reihe stand funkelte sie James böse an.
„Krone?“, fragte sie ernst und laut nach.
„Oh, Feder. Ich hab mich schon gefragt wo du bleibst!“, meinte er und grinste sie frech an.
„Das geht zu weit. Lass ihn runter!“, befahl sie.
„Nein! Schniefelus ist es selber Schuld. Er musste frech werden.“, erklärte James.
„Tatze?“, wandte sie sich an ihren Freund.
„Was ist, Schatz?“, Hannah lief hauchrosa an ein sicheres Zeichen, dass sie langsam wütend wurde. Das rosa wurde zu rot und Sirius stieß seinem besten Freund feste in die Rippen.

„Lass ihn runter!“, seufzte er. James brach den Zauber abrupt ab und Snape knallte mit voller Wucht auf den Boden.
Snape sammelte ohne zu überlegen seine Klamotten ein und rannte unter tosendem Gelächter davon. Nur Hannah lachte nicht und Remus, der sich hinter seinem Buch versteckt hatte, auch nicht.
„Du brauchst dich gar nicht wundern, dass Lily dich nicht leiden kann!“, schrie sie erbost James an.
„Was hat den das damit zu tun, Feder. War doch nur ein Spaß!“,
„Spaß hat seine Grenzen und die beginnen da, wenn die Psyche anderer Menschen ernsthaft darunter leidet, Krone!“, fauchte sie.

„Sei kein Spielverderber, Feder! Schniefelus hat es doch verdient.“, brummte James sie an. Was war bloß mit diesen Mädchen los, dachte er. Hatten die heute alle einen zickigen Tag. Von Lily war er gewöhnt, aber Hannah?
Sie hielt sich für gewöhnlich daraus.

 

 „Du bist zu Zeit echt unerträglich, Krone!“, Hannahs langes Haar viel ihr heftig in den Rücken, sie konnte einem ernsthaft Angst ein agen.
„Nur wegen Schniefelus? Soll das ein Witz sein?“, fragte er ungläubich.
„Feder, beruhigt dich!“, versuchte es Sirius und hielt sie fest. „Lass mich los, Tatze!“, fauchte sie riss sich los und verschwand.

„Na, bravo!“, flüsterte Sirius und kratzte sich an der Stirn. „Was ist bloß heute los mit diesen Weibern. Haben die alle ihre Tage, oder was.“, fragte James laut.
Einige Umstehende lachten.
„Ich gehe ihr nach, ich hasse es, wenn sie nicht mit mir spricht, Mann!“, seufzte Sirius und rannte davon.


James zerstrubbelte sich die Haare und lies sich ins Gras fallen. „Die Vorstellung ist beendet!“, meinte er in Richtung der umstehenden Schüler.
„Die spinnen, die Weiber!“, seufzte er. Niemand sagte etwas. Peter schaute starr in eine andere Richtung und Remus hatte sich wieder hinter seinem Buch versteckt.

Sirius erreichte seine Freundin hechelnd und zog sie an der Hand zurück. „Warte doch mal bitte, Feder!“, keuchte er.
„Was willst du?“, fragte sie und versuchte dabei möglichst sauer zu klingen. Was ihr allerdings nicht wirklich gelang.
Er blickte sie mit seinen dunklen Augen ernst an. Hannahs Knie wurden weich, sie konnte diesem Blick nicht widerstehen und so schaute sie schnell in eine andere Richtung.
„Sei mir bitte nicht böse, Schatz! Es war doch bloß ein kleiner Scherz und Krone sind die Nerven durchgegangen.“, erklärte er.


„Durchgegangen? Ich hab nicht gewusst, dass Krone beim Thema Snape nerven besitzt.“, erwiderte sie.
„Bei Snape nicht, aber bei Lily. Er hat sie Schlammblut genannt!“, erklärte Sirius und blickte seine Freundin ernst an.
„Was? Nicht wirklich, oder?“, fragte Hannah nach.
Das konnte nicht sein. Das hatte Severus gewagt?!?

Sirius nickte „Doch!“
„Mich hat er nie beschimpft, er hat nie etwas gegen mein Blut gesagt!“, meinte sie. Wie sollte er auch er war ja selbst ein Halbblut, schoss es Hannah durch den Kopf. Doch das wollte sie Sirius nicht sagen, es ging ihn nichts an.
„Er liebt dich!“, flüsterte Sirius und blickte zu Boden.
„Nein tut er nicht, er mag mich nur!“, antwortete sie streng mehr zu sich selbst, als zu ihrem Freund.
„Das kannst du Professor Binns erzählen. Wahrscheinlich merkt selbst der, dass Snape dich liebt!“, flüsterte Sirius mit angespannter Stimme.
Hannah antwortete nicht, sie wollte nicht glauben, dass es wahr war.

Denn sie mochte ihn. Sie mochte Severus Snape und sie hatte den Kontakt zu ihm noch nicht aufgegeben. Doch er hatte gesagt, dass er sich nicht in Hannah verlieben wollte. Das hieß doch, dass er es noch nicht getan hatte, oder?
„Und selbst wenn!“, flüsterte Hannah. „Es bedeutet nichts, oder?“, fragte sie laut.
Sirius sah sie lange an. „Ich weiß nicht!“, hauchte er in die Luft.
„Ich will dich nicht an ihn verlieren?“, meinte er leise es war mehr eine Frage, als eine Aussage. „An Severus? Sag mal Sirius spinnst du? Niemals!“, meinte sie lachend und küsste ihn sanft.