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31.     Kapitel

 

Der Weinnachtsball

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Hannah wachte am Weihnachtsmorgen unruhig auf, sie hatte kaum geschlafen vor Aufregung.
Naomi in dem Bett ihr gegenüber packte schon ihre Geschenke aus. „Morgen!“, begrüßte Hannah sie müde. Und blickte auf den Stapel an ihrem Bettende.
Rasch stand sie auf und fing an auszupacken.
Remus hatte ihr ein Buch über die Entstehung von Hogwarts geschenkt.
James einen Gryffindorumhang auf dem sie Namen der Gryffindormannschaft blinkten er hatte einen Zettel beigelegt:

Hey Feder
Wenn du das Ding beim nächsten Spiel anziehst, wird McGonagall ausrasten! „Sie sollen unpateich kommentieren TYLER!“
Und ich hoffe dann wirst du zu beschäftigt sein Morddrohungen gegen mich auszustoßen!
Krone


Hannah musste unweigerlich lachen als sie das las. „Da hättest du wohl gern, Krone!“, flüsterte sie grinsend.
Von Sirius bekam sie eine goldene Kette. Ein aufklappbares Herz, in das in schöner Schrift etwas eingraviert war.

Für Feder in ewiger Liebe Tatze

Die Schrift war sehr klein so das man sie kaum Lesen konnte, Hannah lächelte, es war wunderschön.
Peter schenkte ihr ebenfalls ein Buch. Über Adler.
Sie schlug es auf und grinste. In Bewegten Bildern sah man Adler durch verschiedene Landschaften fliegen.
Glücklich legte sie es zu Zeit. Der kleine Wurmschwanz und seine genialen Ideen, ging es ihr durch den Kopf. 

Von Naomi bekam sie eine Packung Bertie Botts Bohnen. Mr. und Mrs. Lupin schickten ihr einen neuen Umhang. Und zu guter letzt war nur noch ein Päckchen übrig.
Heraus sprang ein Löwe in Miniausgabe.
Wieder viel ein Zettel heraus.

Wenn du mich einmal brauchst und du nicht in Hogwarts bist. Der Löwe wird sich deiner annehmen.
Lebe dein Leben so lange du es kannst! Genieße jede Sekunde kleine Hannah.
In der Welt dort draußen beginnt ein Krieg sich auszubreiten!
Godric


Der Löwe schnurrte und Hannah tätschelte ihm Nachdenklich den Kopf. Wie lange Zeit würde sie nach Hogwarts noch haben?
Wie lange würde sie noch glücklich mit ihren Freunden vereint sein? Wie lange?
Vorsichtig setzte sie den kleinen Löwen zurück aufs Bett. Er wälzte sich, so ganz untypisch für einen Löwen, irgendwie erinnerte er sie mehr an eine Katze.

Zögerernd stand sie, auf zog sich an und ging hinunter.
Sirius, James, Remus und Peter saßen schon im Gemeinschaftsraum!
Hannah küsste Sirius und bedankte sich bei allen für die Geschenke. Sie taten ihr es gleich. Doch Hannah dachte immer noch an Gordics Zettel.
Wie oft würden sie noch glücklich zusammen Weinnachten feiern? Wie oft würden sie noch glücklich zusammen sitzen?
Hannah hatte keine Angst vor dem Tod, sie hatte Angst vor dem allein sein.

Den halben Tag streiften die Freunde durchs Schloss, sie entdeckten zwei neue Geheimgänge.
Gegen Mittag verabschiedete sich Hannah! Sie wollte sich fertig machen.
Gegen halb 6 gingen auch die vier Jungen in den Schlafsaal.
Remus, Sirius und James trugen alle einen schwarzen Festumhang. Peters war blau.
Er ging mit einem Mädchen aus Hannahs Stufe. Sie war allerdings in Ravenclaw.
Sie hieß Mary O´Leary und gehörte zu den Mädchen, die in Sirius vernarrt waren.

Die Jungs machten sich kurz später auf den Weg in die Eingangshalle. Von Hannah war keine Spur.
Mary wartete schon auf Peter, sie war recht klein und unscheinbar. Sie trug ein silbernes Kleid und hatte ihre braunen Haare wie die meisten Mädchen zusammen gesteckt.
Auch Juleianne und Cheryl trafen kurz später ein. Jule trug ein schwarzes Kleid mit einem recht weiten Ausschnitt, außerdem reichte es ihr nur bis zu den Knien. Sie sah sehr hübsch aus, doch James beachtete sie kaum. Sirius wusste genau dass er nach Lily Evans Ausschau hielt.

James Cousine Cheryl trug ebenfalls schwarz. Allerdings war ihr Kleid lang und wirkte recht elegant. Sirius erblickte endlich seine Freundin.
Sie war wunderschön. Hannahs Kleid war hellblau, es ging bis zum Boden und am Rücken war es recht weit ausgeschnitten, doch das viel kaum auf. Denn Hannah trug ihre mittelblonden Haare offen.
Sie hatte sie offenbar länger gehext, denn sie vielen ihr bis zu Tallie!
Geschminkt war sie überhaupt nicht!

Sirius küsste sie sanft. „Du siehst umwerfend aus, Schatz!“, hauchte er ihr leise ins Ohr.
Hannah lächelte.
Sie betraten alle zusammen die große Halle. Sie war festlicher geschmückt denn je.
An den Seiten standen 12 riesige Tannebäume. Und alles glänzte wie Eis. Von der Decke fiel Zauberschnee.
Die Hauselfen hatten sich selbst übertroffen.
Hannah, Sirius und die anderen nahmen an einem runden Tischplatz. Das Schülersprecherpaar tanzte den Eröffnungstanz.

Und James hatte in diesem Moment Lily erblickt. Sie trug ein sanft grünes Kleid das ihre Augen wunderbar betonte.
Ihr leuchten rotes Haar war zusammen gesteckt doch einzelne Strähnen vielen ihr leicht ins Gesicht. Offenbar ging sie mit Gidion Prewett und James starrte seinen alten Freund eifersüchtig an. 
Die Band spielte eine langsame Ballade. Hannah und Sirius betraten die Tanzfläche ebenso wie Remus und Cheryl. Kurz später folgten auch Peter und Mary.

Sirius konnte seinen Blick kaum von Hannah lösen. Doch dann entdeckte er Andi.
Sie ging mit Ted Tonks und beide sahen ziemlich verliebt aus.
„Guck dir das an!“, meinte er zu Hannah während er sie kurz hoch hob.
„Was?“, fragte sie nach. „Andi und Ted!“,
Hannah blickte über die Tanzfläche und begann zu lächeln.
„Sie hat das so verdient!“, flüsterte sie Sirius entgegen.
„Sieht so aus als wäre ich bald nicht mehr der einzige der als Blutsverräter gilt!“,

Einzig und allein James blieb sitzen und neben ihm die ziemlich verstimme Jule.
Er starrte nur unentwegt Lily an.
„James!“, fragte sie ihn irgendwann. „Ach du. Wollen wir tanzen?“, fragte er ziemlich abwesend als er sah, dass auch Lily und Gideon die Tanzfläche, betraten.
„Sehr gern!“, meinte Jule und stand auf, James folgte ihr.
Sirius und Hannah hingegen, verließen der große Halle nach draußen. Eine Kutsche stand draußen auf dem Gelände herum, Sirius öffnete die Tür und sie verkrochen sich auf den Rücksitz.

„Krone kann einem echt mächtig Leid tun!“, meinte Hannah ernst. „Ja, hast Recht! Er ist echt total verliebt.“, antworte Sirius. „Ich aber auch!“, flüsterte seine Freundin grinsend.
Er küsste sie erst zärtlich, dann leidenschaftlicher und schließlich immer stürmischer.
„Ich liebe dich!“, flüsterte er immer wieder.
Vorsichtig versuchte er ihr Kleid zu öffnen, doch Hannah strich seine Hand weg. Fragend blickte Sirius sie an. „Nicht hier, Sirius. Nicht jetzt, bitte!“, flüsterte sie leise.
„Okay!“, nickte er zaghaft und küsste sie nun vorsichtig.
 Hannah dachte an Godrics Worte. Wie viel Zeit blieb ihr noch in diesem Leben?

James und Jule hatten sich knutschend in ein leeres Klassenzimmer verzogen. Morgen würde er sie wieder fallen lassen, dass war seinen Freunden klar, sie war eben nicht Lily Evans. Sie war nur irgendein Mädchen mit dem James schlief, damit er eben nicht an Lily denken musste.
Peter saß mit Mary zusammen am Tisch und unterhielt sich.
Remus und Cheryl tanzten immer noch engumschlungen genau wie Lily und Gideon.
Professor McGonagall tanzte mit Dumbledore.

Irgendwann später kehrten James und Jule zurück. Und auch Hannah und der etwas verstimmte Sirius kamen zurück.
Juleianne sah nicht mehr so perfekt aus. Ihre Haare wirkten zersaust und ihr Make-up neu aufgetragen.
Hannahs Augen glänzten. Sie wollte nicht so enden, dass sie eine Nacht mit jemandem verbracht und danach abserviert werden. 
Niemals.

Andromeda kam zu ihrem Tisch während Ted wohl Getränke holte. Sirius grinste. „Na von wegen! Ich dachte du wärst verlobt!“,
„Nicht mehr lange!“, antworte Andi rebellisch.
„Regulus und Zissy werden dich verpfeifen!“, meinte Sirius und grinste.
„Genau das was ich will, mein lieber Cousin!“ erwiederte sie.
Ted kam zum Tisch und reichte ihr ein Butterbier. Sie bedankte sich und beide verschwanden in einen anderen Teil der Halle.

Jemand anderes amüsierte sich an jenem Abend gar nicht. Er saß einsam am Tisch, Severus Snape, eine Partnerin hatte er nicht. Er wollte auch keine.
Das Mädchen mit dem er gerne gegangen wäre, war schon vergeben.
Sie sah wunderschön aus an diesem Abend, Hannah Tyler. Am liebsten hätte er sie zum Tanz aufgefordert.
Doch Black saß unentwegt neben ihr. „Damenwahl!“, rief Professor Flitwick aus, doch der Slytherin hörte nicht zu. Rosier kam zusammen Narzissa Black zum Tisch und setzte sich.
„Sag mal, wo guckst du eigentlich die ganze Zeit hin, Severus?“, fragte Narzissa die  vom unentwegten tanzen ganz rot im Gesicht war.

Auch Rosier blickte ihn an und so wandte er den Blick von Hannah ab. „Nirgendwo hin!“, antwortete er grob und nahm einen Schluck Butterbier.
„Ich dachte schon du beobachtest mein lieben Cousin!“, stellte Narzissa fest.
„Sicher nicht, Zissy!“, gab er barsch zurück.
Narzissa war ein ausgesprochen hübsches Mädchen, sie war die jüngste der drei Blackschwestern und hatte als einzige blondes Haar. 
Viele Slytherinjungen bemühten sich um sie, da sie als jüngste Tochter eines alten reinblütigen Hauses etwas Besonderes war und demjenigen den sie heiraten würde, eine Menge gute Kontakte mit in die Ehe bringen würde.

Plötzlich tippte Snape jemand von hinten auf den Rücken. Es war Hannah. Wie schön sie war. „Tanzt du mit mir?“, fragte sie lächelnd.
Narzissa zog eine Augenbraue hoch, Rosier starte das Mädchen mit offenem Mund an.
Sie war eine Gryffindor, er durfte das nicht!
Doch sie sah so wunderschön aus, sein Herz begann zurasen. Er konnte nicht nein sagen.
Leicht nickte er.
Hannah griff ihn bei der Hand und zog ihn auf die Tanzfläche.

Langsam begannen sie zu tanzen ihre großen blauen Augen blickten ihn unentwegt an und sie lächelte.
Doch seine Augen suchten Black. Er stand ganz in der Nähe und beobachtete jeden Schritt, den seine Freundin tat, würde er etwas Falsches tun, das war Severus klar, dann würde Black ihm etwas antun.
Ja, Hannah war Sirius heilig.
Hätte Snape sie angepackt, hätte er ihm ohne zögern den Hals um gedreht. Das war Severus Snape völlig bewusst.
Langsam wandte er seinen Blick von Black ab und starrte Hannah in die Augen, sie tanzte gut. Und das Lied, ging viel zu schnell vorbei.

Hannah kehrte zu Sirius zurück. Severus jedoch ging nicht zurück zu Zissy und Rosier. Er hätte ihnen unangenehme Fragen beantworten müssen und das wollte er nicht.
Er wusste dass er das Falsche getan hatte, dass er eigentlich nicht mit Hannah hätte tanzen dürfen. Sie war eine Gryffindor.
Sie war der Feind. Rosier sprach andauernd davon, sich nach der Schule Lord Voldemordt anzuschließen und Severus war sich siche,r dass er es ihm gleich tun würde.
Hannah würde sicher ein Auror werden. Sie würden gegen einander kämpfen und so würde er verdrängen können was ihm an diesem Abend klarer geworden war, als je zu vor. Er liebte sie! Er liebte die kleine Hannah!

„Musste das sein?“, fragte Sirius ohne Umschweife als seine Freundin zu ihm zurückgekommen war. Ohne Zweifel war er ziemlich eifersüchtig geworden.
 „Ja!“, antwortete sie knapp.
„Das ist alles was du dazu zu sagen hast?“, fragte Sirius etwas wütend nach.
„Ja!“ Sie nickte knapp und machte Anstalten zurück zum Tisch zugehen. „Warte mal! Du tanzt einfach mit Schniefelus und denkst dann, das wär mir egal!“,
„Nein, aber ich bin nicht dein Eigentum!“, antworte sie barsch.
„Feder, weißt du eigentlich wie wichtig du mir bist? Ich würde für dich sterben!“
Langsam drehte sie sich um. Eine Träne lief ihr über die Wangen.
Sie war deutlich sehr gerührt. „Das ist nicht nötig! Denn ohne dich könnte ich nie wieder sein!“, sagte sie lächelnd und küsste ihn zärtlich.

Hannah dachte an Godrics Worte. Wollte sie nicht alles erlebt haben, wenn sie schon nicht wissen konnte wie lange sie noch nach Hogwarts Zeit hatte. Unsicher griff sie nach seiner Hand.
Und auf eine seltsame und zu gleich unbegreiflich wunderbare Art wusste er, was sie dachte!
Vorsicht führte er sie aus der großen Halle nach oben in den Schlafsaal der Jungs. Niemand war dort. Alle waren sie noch unten beim Fest.
Abermals begann er sie zu küssen und abermals versuchte er ihr Kleid zu öffnen, doch diesmal wehrte sie sich nicht!

James und Peter hatten saßen mittlerweile alleine am Tisch. James hatte Jule abserviert und sie war unter Tränen verschwunden und Mary war nun, da Sirius nicht mehr anwesend war. hinüber zu ihren Freundinnen gegangen.
Remus und Cheryl tanzten immer noch. „Man ,Moony, braucht aber heute lange!“, stöhnte Peter, die Augen auf seinen Freund gerichtet.
Ihn hatte es wohl sehr gekränkt, dass die kleine Mary einfach verschwunden war.
„Er hat ja nur noch Augen für mein liebes Cousinchen! Wenn er mit Cheryl was Ernsthaftes anfängt, nehme ich ihm das ernsthaft übel!“, maulte James schlecht gelaunt.

„Lass uns was trinken gehen, Wurmschwanz. Mir ist danach, mich zu besaufen!“,
„Gerne, Krone. Nur, wo willst du jetzt noch was Alkolisches her bekommen?“, fragte Peter nervös nach.
„Mensch, Wurmschwanz, wofür sind wir Rumtreiber!“,
Zu Zweit schlichen sie sich hinaus nach Hogsmead. Madam Rosmerta wunderte sich zwar, was zwei Schüler um diese Zeit im Dorf verloren hatten, doch ein charmantes Grinsen von James, brachte sie dazu, nicht zu Fragen. 
Stunden später kehrten sie leicht angesoffen zurück nach Hogwarts.
Auf Remus und Cheryl trafen sie kurz vor dem Eingang zum Gryffindor Turm.

Zusammen betraten die Jungen ihren Schlafsaal. „Seht mal Tatze ist nicht allein!“, giggelte James wie ein Mädchen und verkroch sich dann in sein Bett.
Peter tat es ihm gleich, nur Remus blickte noch einen kurzen Moment lang hinüber zu Sirius und Hannah.
Seine „kleine Schwester“ bei ihrem Freund im Bett etwas ganz Normales sagte er sich, doch es fühlte sich nicht so an. Es fühlte sich mehr so an, als wolle er sie beschützen.

Schließlich war sie inzwischen wirklich so etwas wie eine kleine Schwester für ihn geworden.
Nachdenklich stieg auch er in sein Bett. Und wieder war ein wunderbares Weinnachten vorbei. Sein glücklichstes, denn er hatte seine Freunde, die zu ihm hielten egal was er war. Müde schloss Remus die Augen und nun schlief auch er ein.