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29.     Kapitel

 

Adler

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Am ersten Samstag den sie wieder in Hogwarts waren, organisierte James die Auswahl der Quidditchspieler für Gryffindor.
Sirius und er hatten an diesem Morgen bereits um 8 Uhr den Gemeinschaftsraum verlassen um vor der Auswahl um 9.30 noch ausgiebig Frühstücken zu können.
Als sich die beiden kurz später im Quidditchstadion einfanden waren sie bis oben hin mit Essen voll gestopft. 
Da die alte Mannschaft bis auf Rupert und Josh noch komplett war, hatte James nicht viel zu tun. Der neue Jäger wurde der kleine Fabian Prewett und zum zweiten Treiber ernannte er Justin Kealey, einen 6 Klässler.

Währenddessen hatte sich Hannah allein mit Godric im Schlafsaal versteckt und versuchte erneut ein Animagus zu werden.
Godric redete schon lange auf sie ein, bis sich endlich etwas tat. Sie schrumpfte und ihr Gestalt veränderte sich. Ihr wuchsen rostbraune Federn, ein Schnabel, Krallen und schließlich stand sie in der Gestalt eines Adlers vor Godric.
Sie konnte ihr Glück gar nicht fassen.
 Es war wunderbar. Vorsichtig hob sie die Flügel und bewegte sie auf und ab.
Doch nichts geschah. Sie starrte Godric etwas verwirrt an und versuchte es erneut, diesmal etwas heftiger. Langsam hob sich ab, wenn auch nicht sehr weit.
Und aus Angst wieder herunter zukommen, wedelte sie nun beinah hektisch mit ihren Flügeln. Anscheinend war das genau das Falsche, den sie stürzte gnadenlos ab.

Godric lächelte verschmitzt. Hannah verstand nicht wie er jetzt lachen konnte. Jetzt hatte sie es geschafft ein Adler zuwerden und jetzt konnte sie noch nicht einmal Fliegen, hätte sie gekonnt wäre sie womöglich in Tränen ausgebrochen.
„Versuche es doch noch mal!“, meinte Godric der sich nun auf hier Bett gesetzt hatte.
Merkwürdig das sie ihn verstandt.
Sanft hob sie die Flügel und diesmal bewegte sie sie nur leicht. Vorsichtig hob sie ab, höher und immer höher. Es war ein wundervolles Gefühl.
Und Godric öffnete das Fenster. Aus dem nun ein Adler hinaus schoss. Leicht drehte sie sich zu Seite und lenkte so die Richtung.
Es war ein wundervolles Gefühl der Freiheit. Sie flog höher und höher immer tiefer in den Himmel hinein. Und dann schoss sie hinunter in die Tiefe im Sturzflug.

Zur gleichen Zeit machten sich Sirius und James auf den Weg zurück ins Schloss. „Dieses Jahr gewinnen wir den Pokal ganz sicher Krone!“, meinte Sirius und setzte sein Dauer grinsen auf.
„Ja keine Frage! Wir sind wieder einmal die beste Mannschaft!“, kam es von James zurück der sich wieder einmal die Haare verstrubbelte.
Plötzlich ganz plötzlich landete etwas vor ihnen. Ein Adler mit rostroten Federn.
James zog die Augenbraue hoch. Er hatte noch nie einen so zutraulichen Vogel gesehen.
Der Adler tappte näher an sie heran und knief Sirius freundschaftlich ins Bein. „Auaaa!“, schrie der auf. „Was ist das bloß für ein Vogel?“, fragte er und hüpfte auf einem Bein herum.

James jedoch hatte den Vogel längst erkannt. Er lachte laut auf so dass sein bester Freund zuerst nicht verstand was los war.
„Tatze verstehst du den nicht, dass ist Hannah!“, brachte er es schließlich lachen hervor.
„Hannah?“, fragte Sirius zaghaft nach.
Und innerhalb von Sekunden stand seine Freundin vor ihm.

Die nun auch laut los lachte. „Du hast es geschafft!“, stellte Sirius fassungslos fest. Hannah grinste „Ja siehst du doch.“, meinte sie lachend.
James wirkt plötzlich etwas verkrampft. „Was ist los Krone?“, fragte Sirius auch sofort nach.
„Ich schnapp mir jetzt Wurmschwanz!“, antworte er. „Wieso den?“, fragte Hannah.
„Ich übe jetzt mit ihm! Bis zum nächsten Vollmond sollten wir uns alle verwandeln können! Ihr lenkt für heute Remus hab!“, meinte James und rannte davon.

„Wenn Krone der Ehrgeiz packt, kann das übel ausgehen!“, lachte Sirius.
Hannah nickte. „Dann wollen wir uns mal um Remus kümmern!“,
„Der kommt doch wohl auch noch was alleine aus, oder?“, fragte Sirius und küsste Hannah sanfte auf den Mund.
„Nein, also komm jetzt!“, erwiderte sie streng, als er sich von ihren Lippen gelöst hatte.
Sirius blickte ganz verdattert drein. So das Hannah ihn an der Hand nehmen musste um ihn überhaupt in die große Halle zu bekommen.

Remus saß am Gryffindortisch in der großen Halle und wirkte noch recht verschlafen und zu gleich etwas verwirrt. „Sagt jetzt nicht ihr habt auch was dringendes zu erledigen!“, begrüßte er sie gähnend.  „Hä wieso?“, erwiderte Hannah versuchte möglichst die ahnungslose zuspielen.
„Weil Krone eben hier angekommen ist meinte er hätte was dringendes zu erledigen und Wurmschwanz mit genommen hat.“ Sirius öffnete den Mund um etwas zusagen, doch Hannah stieß ihn in die Seite.
„Und was unternehmen wir heute?“, fragte sie und lächelte frech.

Als Peter und James zum Abendessen in die große Halle kamen wirkten sie beide recht geschafft. Jedoch sah James sehr zufrieden aus, was Hannah und Sirius sagte das er es geschafft hatte.
James warf Peter während des Abendessen jedoch immer wieder finstere blicke zu.
Und so kam es das der nächste Vollmond verstrich ohne dass die Freunde die Zeit mit Remus verbringen konnten.

Doch etwas Anderes rückte an, bevor sie sich weiter um Peter kümmern konnten. Das erste große Quidditchspiel der Session. Gryffindor gegen Hufflepuff.
Hannah sprach wie immer den Stadionsprecher. Und James und Sirius waren besser vorbereitet den je.
Und die Anspannung stieg und stieg und unter den rivalisierten Häusern herrschten böse Aufruhr.

Endlich war das Wochenende gekommen und das Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff.
Hannah hatte sich wie immer neben Professor McGonagall auf der Tribüne eingefunden.
James und Sirius waren gemeinsam mit dem Team der Gryffindors in der Umkleide verschwunden!
Remus und Peter hatten auf den Rängen neben José Chang, Ted Tonks und zu ihrer großen Überraschung auch Andromeda Black Platz genommen.
Anscheinend fühlte sie sich bei den Slytherins nicht mehr wohl.

„Hier kommt das Team der Hufflepuff!“, grölte Hannah in diesem Moment in das magische Megaphone. „Angeführt vom neuen Kapitän Amos Diggory.“
Diggory ein mittelgroßer Junge, den Remus nicht wirklich leiden konnte betrat das Stadion gefolgt von seinem Team Lockhardt, McKinnon, Bones, Smith und Figg.
„Und hier das Team der Gryffindors angeführt von James Potter, dem besten Sucher den Hogwarts in den letzten 50 Jahren gesehen hat.“, Die Gryffindors jubelten laut auf.
Doch von der Hufflepuffkurve kamen laute Buhrufe.
Hannah schien das nicht zu scheren.
James betrat in seinem knallroten Quidditchumhang das Stadion, ihm folgten Sirius, Maron Benson, Fabian Prewett, Justin Kealey, Tomsen und Patil.

„Besteigt die Besen!“, wies Madam Hooch die beiden Teams an. Alle 14 Spieler bestiegen ihre Besen und stiegen hinauf in die Lüfte.
„Hufflepuff im Ballbesitz. Bones wirft zu McKinnon, McKinnon zu Smith. Und Patil fängt ab. Patil wirft zu Kealey, Kealey zu Tomsen und TOOOOR!“; rief Hannah lachend.
Remus, Peter, Ted, José und auch Andromeda sprangen jubelnd auf.
Smith fängt den Quaffel auf wirft zu Bones, Bones zu McKinnon und McKinnion wirft aufs Tor. Komm ,Maron, den schaffst du. Halt bitte, Maron!“, flehte Hannah fast.
Doch Maron hielt nicht. „TOR für Hufflepuff!“, jaulte sie fast entsetzt.

„Smith schnappt sich erneut den Quaffel. Smith wirft zu McKinnion. Ahhh, eine geschickte Parade von Sirius Black der Klatscher trift McKinnion und sie lässt den Quaffel fallen.
Fabian Prewett schleudert ihn geschickt mit seinem Schlagholz zu Kealey.
Sehr interessanter Spieler Prewett, eine sehr gute Entdeckung von James Potter!“, meinte Hannah.
„Tyler, bleiben sie beim Spiel!“,  brüllte die sehr aufgeregte McGonagall. „Ist ja gut Professor. Immer mit der Ruhe. Wir gewinnen sowieso!“, erwiderte Hannah lachend.
Lautes Gelächter kam von den Gryffindors.
„Sie sollen unpateiisch kommentieren, Tyler!“, schnaufte Professor McGonagall entsetzt.

„Ist klar, Professor! Patil wirft zu Tomsen, Tomsen zu Kealey, Kealey wirft und ohhhh NEIN Diggorry hält. Macht nicht beim nächsten Mal triffst du Justin!“,
Normalerweise hätte Professor McGonagall gemeckert, doch mittlerweile achtete sie nur noch aufs Spiel.
„Oh, Lockhardt, scheint den Schnatz gesehen zu haben. James Potter beweg endlich deinen Hintern und fang diesen verdammten Schnatz. Ansonsten bekommst du gewaltigen Ärger!“, schrie Hannah und klang dabei sehr gefährlich.

Lockhardt hetzte vorne weg und James hing ihm an den Fersen. Sirius schleuderte Lockhardt einen Klatscher ins Gesicht, der taumelte und einen kurzen Moment schien es, als würde er vom Besen fallen. Dann fing er sich wieder, und hetzte weiter. Doch James hatte in zwischen die Führung übernommen.
„Schneller, James, verdammt. Flieg schneller!“ keifte Hannah und Professor McGonagall stimmte ihr nur noch zu.
Und plötzlich riss James den Besen hoch hielt die rechte Hand nach oben, in seiner Faust schimmerte etwas Kleines und Goldenes.
„Gryffindor gewinnt 150 zu 10!“, rief Hannah das Ergebnis aus, ließ dann das Megaphone sinken und wurde stürmisch von Professor McGonagall umarmte. Die jubelnd herumsprang und soeben ihren Hut verloren hatte.

Dann lief Hannah hinunter umarmte erst Sirius und dann James. „Du hast mir echt Angst gemacht, Feder!“, meinte er lachend.
„Gut so!“, erwiderte das Mädchen lachend und klopfte James auf die Schulter.
„Klasse Kommentar!“, flüsterte Sirius ihr ins Ohr. „Gutes Spiel!“, meinte sie und küsste in sanft.
Im Gryffindorgemeinschaftraum stieg an diesem Abend wie immer eine fantastische Party.
Nur James konnte sie nicht ganz genießen, als Lily in den Gemeinschaftsraum kam trat er nervös auf sie zu. „Hey Evans!“, begrüßte er sie und klang dabei recht arrogant.
Lilys grüne Augen funkelten ihn böse an. „Gehst du mit mir auf den Ball?“, fragte er und strich sich durch die Haare.
„Nein, Potter, und jetzt geh mir aus dem Weg!“, antwortete sie kühl, stieß in weg und machte sich auf den Weg in den Schlafsaal.

James stand ganz verdattert da. „Geht’s Krone?“, fragte Hannah die ganz in der Nähe gestanden hatte.
„Klar. Ich reg mich doch nicht wegen einem Mädchen auf!“, erwiderte er und tat dabei so kühl, wie überhaupt möglich.
„Na, dann!“ antwortete Hannah und hatte das Gefühl, dass dies schlicht und einfach gelogen war