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24.     Kapitel

 

Die Zeit heilt Wunden? Schwachsinn!

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Eine Woche später wurde Hannah aus dem Krankenflügel entlassen. Doch sie war nicht mehr die alte! Sie lachte nicht mehr und war sehr still geworden.

Sirius, Peter und James hatten beschlossen das sie vorüber gehend an Vollmond nicht mehr daran arbeiteten Animagie zu werden so lange bis es Hannah ein bisschen besser ging.

 

Hannah jedoch wäre es wahrscheinlich lieber gewesen ihre Freunde hätten sie nicht wie ein rohes Ei behandelt.

Sirius zum Beispiel versuchte alles um sie aufzuheitern. Er machte Witze, spielte den Slytherins Streiche und hatte wegen ihr sogar auf gehört Severus Snape zuärgern.

Er nahm sie mit zum Training der Gryffindors, doch noch nicht einmal Quiditisch heiterte Hannah ein bisschen auf.

 

Selbst Godric schaffte es nicht ihren Schmerz zu lindern. Nicht das er es nicht versucht hätte. Er erschien Hannah zu der Zeit fast täglich und versuchte ihr begreiflich zu machen dass sie so nicht weiter Leben konnte.

Doch Hannah war es gleich gültig. „Hast du mit 12 deine Mutter verloren.“, fauchte sie ihn wütend an sich sehr genau bewusst dass sie einen der größten Zauberer der Welt vor sich hatte.

Er schüttelte den Kopf und versuchte Hannah mit einer Umarmung zu trösten. Doch für Hannah schienen all diese Leute die ihr helfen wollten ihr sagten wie schrecklich Leid sie ihn tat, alles nur noch schlimmer zu machen.

 

Der Unterricht und das sonst so fröhliche Leben in Hogwarts glitt einfach an ihr vorbei. Weinachten kam und ging. Und Hannah kam es vor als wäre alles umsonst.

Das Leben, die Schule einfach alles. Mitte Februar rief Dumbledore sie in ihn sein Büro und versuchte ihr genau das bei zu bringen was Godric schon so oft in dem letzten halben Jahr versucht hatte, doch Hannah hörte nicht zu.

Sie konnte nicht! Es tat einfach so unglaublich weh und sie hatte das Gefühl das wenn sie wieder lachen würde und anfing weiter zu leben, sie das andenken ihrer Mutter schädigte.

 

Doch irgendwann an Ostern änderte sich dieses denken. Hannah war alleine auf den Ländereien spazieren. Sirius hatte ihr angeboten sie zu begleiten.

Jedoch war es ihr lieber allein zu sein. Sie ließ sich am See nieder und beobachtete die Sterne. Der Halbmond blickte sie aus den Wolken heraus an.

Leichter kühler Frühlingswind wehte dem Mädchen ins Gesicht. Warum nur? Warum ausgerechnet ihre Mutter? Sie fehlte ihr.

 

Plötzlich tippte ihr jemand auf den Rücken und eine kühle stimme fragte „Tyler? Bist du das?“, Hannah wandte sich um. Snape, severus Snape stand vor ihr und Blickte sie mit seinen ernsten Augen an. Hannah versuchte vorsichtig zu lächeln, aber es gelang ihr nicht.

Der Slytherin ließ sich neben ihr im Gras nieder und starrte eine weile schweigend in den Nachthimmel. „Wie geht’s dir?“, fragte er schließlich.

Verdammt beschissen, wäre die richtige antwort gewesen „Geht so!“, sagte sie stattdessen. „Und dir?“,

 

„Gut.“, antwortete der langhaarige Slytherin ernst. Und Hannah starrte wieder hinauf in den Sternenhimmel. Als sie längst in Gedankenversunken war, hörte sie Severus sagen „Du Lebst gar nicht mehr, oder?“, Hannah blickte ihn an. „Irgendwie nicht, ja! Weißt du alles sieht so einfach an mir vorbei. Und all diese Leute die mir helfen wollen. Gehen mir irgendwie nur auf die nerven! Verstehst du?“, „Ich weiß nicht, ich denke er nicht. Mir ist so was nie passiert. Meine Mutter lebt.“, antwortete er tonlos und ehrlich.

Hannah nickte und ein kleines lächeln huschte ihr doch tatsächlich über die Lippen.

„Ich hab das Gefühl, dass wenn ich jetzt versuche weiter zu leben. Das weißt du das sie…“, stotterte Hannah. Snape blickte sie an „Das du dich schuldig machst, weil sie nicht mehr Leben kann?“, frage er ernst nach.

 

Und Hannah nickte abermals. „Irgendwie hab ich gehofft, dass alles besser wird mit der Zeit, aber es tut nur noch mehr weh, weil ich so langsam verstehe das es wirklich ist.“, flüsterte sie leise.

Severus Snape musterte sie. Wie sehr er sie mochte war ihm erst jetzt klar geworden. Black und Potter hatten ihre Freundschaft gar nicht verdient.

Aber Potter und Black bekamen ja immer alles was sie wollten. Ruhm, Ansehen, eine Menge Strafarbeiten und nun auch noch Hannah.

Hass überkam ihn unglaublicher Hass. Hannah war der eisigste Mensch in Hogwarts zu dem er Freundlich sein konnte. Er wusste nicht warum aber so war es.

Und ausgerechnet sie war mit Black und Potter befreundet, die er beide mehr hasste als, alles andere.

 

„Aber was denkst du hätte deine Mutter gewollt. Sie wollte doch bestimmt, dass es dir gut geht und will sie das nicht immer noch.

Hannah überlegte, irgendwie hatte er Recht und es ging ihr gerade auch tatsächlich etwas besser.

Sie lächelte verschmitzt. Es war so seltsam all diese Leute die sie hatten aufheitern wollen hatten es nicht geschafft und darunter waren wirklich große Zauberer gewesen Godric Gryffindor und Albus Dumbledore hatten es nicht geschafft und ausgerechnet, Snape ein lausiger Slytherin den keiner mochte gab ihr das Gefühl zu Leben, immer noch zu Leben!

Snape merkte wie sie lächelte und sein Herz begann wieder heftig zu klopfen.

 

„Weißt du wie es passiert ist.“, fragte sie Snape. Er schüttelte den Kopf. Die ganze Schule wusste dass Hannahs Mutter Tod war aber niemand wusste wie es geschehen war.

„Mein Stiefvater, er hat sie umgebracht.“, erklärte Hannah nun mit trauriger Stimme.

„Ich will ihn sehen!“, „Waas?“, fragte der hackennasige Slytherin, er wirkte erschrocken damit hatte er nicht gerechnet. „Warum?“,

„Ich will ihn sehen, Severus. Ich werde ihn suchen. In den Ferien.“, Hannah hatte es sich seid Monaten vorgenommen, dass sie ihn suchen würde.

Erst aus Rache, dann mehr aus Verzweiflung sie wollte ihn sehen mit ihm sprechen, auch wenn sie wusste das es sinnlos war.

 

„Ist er nicht im Gefängnis?“, fragte Snape zaghaft. Hannah schüttelte traurig den Kopf vorbei ihr blonden Haare ihr ins Gesicht flogen.

„Die Polizei hatten ihn nicht gefunden und den Fall wahrscheinlich längst fallen lassen.

Außerdem war er besoffen, viel Strafe hätte ihn nicht erwartet. Und das Ministerium schert sich nicht um den Mörder einer unausgebildeten Hexe.“,

„Was wenn er dir auch was tut.“, Hannah lachte es war ein spötiches Lachen und so kühl. „Ich bin ein Rumtreiber hast du das vergessen? So einfach bringt man mich nicht um.“,

 

Nein, er hatte es nicht vergessen aber er hatte es vergessen wollen.

Doch in seinen Augen war Hannah ein hilfloses Mädchen egal ob sie ein Rumtreiber war und da hatte er Recht.

Hannah war ob sie es akzeptierte oder nicht ein hilfloses Zwölfjähriges Mädchen, das vielleicht ein paar Flüche beherrschte, aber mehr nicht!

Und tief in ihrem inneren war sie sich dessen bewusst. Leise stand sie auf und blickte auf den dunkelhaarigen Jungen hinab. „Kommst du mit ins Schloss.“, fragte sie ernst.

Er nickte und stand auf wackelnden Beinen auf.

Severus Snape hatte Angst um das Mädchen, auch wenn er es sich selbst nicht eingestand. Er hatte schreckliche Angst um Hannah Tyler.

 

Die Tage, Wochen und Monaten vergingen und Hannah hatte ihn immer noch nicht gefunden. Sie hatte auch noch keine Gelegenheit gehabt.

Irgendwie so schien es ihr, versuchte Dumbledore sie davon abzuhalten.

Doch ewig würde er sie nicht vor ihren Gefühlen schützen können. Die Polizei hatte ihn noch nicht gefunden und so hatte Hannah die Chance ihn vor ihnen zu finden.

Und sie würde sich diese Chance nicht entgehen lassen.

 

Die Prüfungen kamen und Hannah hatte keine Zeit mehr an ihn zudenken, ihn zuhassen.

Sie lernte so viel sie konnte.

Damit sie nicht Nachdenken musste, Sirius der sowieso nie für irgendetwas lernen musste half Hannah bei Verwandlung. Auch James half Peter so gut wie möglich beim Lernen. Remus kam allein zurecht.

Seine Eltern hatten sich ja dazu bereit erklärt, Hannah aufzunehmen und Remus kam sie immer mehr wie eine kleine Schwester vor.

 

Gegen Ende der Prüfungen arbeiteten Sirius, James, Peter und auch Hannah endlich an dem versuch weiter Animagie zu werden.

Doch viel konnten sie nicht mehr tun. Es blieb ihnen in diesem Schuljahr nur noch ein Vollmond.

Und sie konnten nur an Vollmond arbeiten, weil sie remus auf keinen Fall das Gefühl geben wollten ihm etwas zu verheimlichen.

Die eine Vollmondnacht kam und die Freunde hatten sich mit sämtlichen Büchern und untensilen in ihre Höhle geschleppt. Hier würde sie sicher niemand stören. 

 

„Was meinen sie mit vollkommen einst mit dem Tier werden?“, fragte Hannah niedergeschlagen, als sie über dem Kapitel Animagie von Sirius Tante Druella brüteten.

„Vielleicht müssen wir alle Information über dieses Tier im Kopf haben.“, schlug Peter hoffnungsvoll vor. „Schachsinn!“, grummelte Sirius hinter ihm während er in seiner Tasche nach einem weiteren Papier bogen kramte. „Ach da hab ich es.“, meinte er schließlich und ließ sich mit der Seite in der Hand zwischen Hannah und Peter nieder.

James ihm gegenüber zog eine Augenbraue hoch „Nun les schon endlich vor Tatze!“, forderte er seinen besten Freund drängend auf. Und Sirius begann zu lesen.

 

Der zweite Schritt!

 

Sobald der Zauberer oder die Hexe sein Tier kennt. Nehmen sie sich eine Menge Zeit und Ruhe. In vollkommener Stille müssen Sie versuchen ihren Kopf von allen unnötigen Gedanken und Emotionen zu lösen.

Um sich mit der Seele in ihr Tier hinein zu versetzen müssen Sie Ihre vollkommene Willensstärke aufbringen.

 

James saß da und versuchte angestrengt seinen Kopf zu lehren und sich allein mit der Kraft seines Geistes in einen Hirsch zu verwandeln.

Aber anscheinend war das gar nicht so leicht. Er blickte sich in der Höhle an und seine Freunde saßen alle da und versuchten angestrengt die Befehle der Seite auszuführen.

James setzte sich in den Schneidersitz und schloss die Augen angestrengt versuchte er es ein zweites Mal. Nach ein paar Minuten jedoch kam er sich ziemlich dämlich vor.

Wie ein Buda oder so was. Und er konnte sich ein lautem „Ohm.“, einfach nicht verkeifen so das Peter, Sirius und selbst Hannah aufschauten und zu lachen begannen.

„Mensch, Krone! Wir müssen und konsentrieren.“, errinerte Sirius seinen Freund grinsend.

 

Doch ihm viel es genauso schwer sich zu konzentrieren und besonders seinen Kopf zu leeren. Immer wenn er es gerade halbwegs hinbekommen hatte öffnete er die Augen und spinkste zu Hannah. Er liebte sie das wusste er, aber er durfte das nicht.

Hannah hatte schon mehr als genug durchgemacht und seine Eltern würden es nicht akzeptieren, dass er eine in ihren Augen muggelgeborene liebte. Niemand durfte es je erfahren. Wieder schloss er die Augen, doch immer wieder musste er an Hannah denken, daran das sie direkt neben ihm saß, daran das er sie nicht lieben durfte.

Und sie niemals fragen durfte ob sie mit ihm ausging. Daran das es ihr jetzt endlich wieder besser ging. Sein Herz schlug wie wild und er konnte James nicht übel nehmen das er herumalberte. Es war einfach ziemlich schwierig sich zu konzentrieren, wo einem doch immer wieder anderes in den sinn kam.

 

Irgendwann gegen Morgen kehrten sie alle vier ins schloss zurück keiner von ihnen hatte besondere Fortschritte gemacht.

James war gegen 2 Uhr eingedöst und da alle sehr mit sich selbst beschäftigt waren hatte es niemand gemerkt.

Es war Freitag und somit hatten sie Schule, müde schlichen sie sich zurück nach Hogwarts und legten sich noch eine stunde ins bett bis sie auch schon hinunter zum Frühstück mussten. Der Tag schlepte sich endlos dahin und auch die nächsten Wochen vergingen Ereignislos.

 

Der Tag der Abreise kam, die fünf hatten im Hogwarts Express ein Abteil für sich bekommen. Zusammen nutzten sie die letzten gemeinsamen Stunden, indem sie Zauberschach spielten oder sich über den neusten Artikel von Rebecca Jones unterhielten, der der Zaubererwelt mitteilte das die Dunkle Seite um einiges stärker geworden war.

Als sie am Bahnhof Krings Cross ankamen, wartete Deleisha schon auf Remus und Hannah. Cool wie immer begrüßte sie die beiden. Und als sie sich von Sirius, James und Peter verabschiedet hatten.

Fuhren sie mit ihr in einem alten VW-Käfer nach hause zu den Lupins.